„Ich vermisse meine Familie und Freunde“, stimmen die Deutschkursteilnehmerinnen zu.

Manche sind seit fast zwanzig Jahren in der Schweiz, manche nur wenige Monate. Sie kommen aus verschiedenen Teilen der Welt. Sie haben unterschiedliche Schicksale. Aber was hat sie in die Schweiz gebracht? Was hat sie überrascht und was sind ihre tagtäglichen Kämpfe? Ihr könnt es in der heutigen Beitrag lesen.

Fast von Beginn unseres Lebens hier in der Schweiz besuche ich einen Mu-Ki Deutsch Kurs – Deutschkurs für Mütter mit Kindern, organisiert vom örtlichen Gemeinden. Ziel dieses Kurses ist es, Neuankömmlinge nicht nur darin zu unterstützen, ihnen und ihren Kindern zu helfen, die Sprache zu lernen, sondern auch mehr über das Leben in der Schweiz zu erfahren. Ich habe vor kurzem eine Gruppe von Teilnehmern meiner Klasse gefragt, ob sie mir helfen würden, einen Blogbeitrag zu erstellen, indem Sie einen kurzen Fragebogen ausfüllen.

Wie lange bist du schon in der Schweiz?

Susana (Portugal): Sechs Monate.

Nina (Montenegro): 1,5 Jahre.

Lathayiny (Sri Lanka): Seit fast fünf Jahren.

Mubije (Mazedonien): Fünfzehn Jahre.

Samra (Montenegro): Sechzehn Jahre.

Ruby (Sri Lanka): Neunzehn Jahre.

 

Warum bist du in die Schweiz gekommen?

Angélik (Costa Rica): Liebe 🙂 Ich bin mit einer Schweizerin verheiratet.

Lathayiny (Sri Lanka): Da mein Mann hier lebt.

Susana (Portugal): Weil mein Mann hier arbeitet und wir zusammen sein wollten.

Nina (Montenegro): Weil ich dieses Land liebe und weil meine Schwester hier lebt.

 

Warum hast du die Schweiz ausgewählt?

Nina (Montenegro): Ich habe viel Gutes über die Schweiz gehört.

Susana (Portugal): Die Familie meines Mannes lebt hier.

Angélik (Costa Rica): Ich habe mich nicht für die Schweiz entschieden. Ich habe immer von Deutschland geträumt, aber das Schicksal hat mich hierher gebracht.

Samra (Montenegro): Mein Mann wurde hier geboren.

 

Was gefällt dir am Leben in der Schweiz?

Angélik (Costa Rica): Ordnung, Sicherheit, Natur.

Itzi (Spanien): Essen und Schnee in den Bergen.

Josefina (Costa Rica): Ich mag die Schönheit dieses Landes (Städte, Seen, Berge, kristallklare Flüsse) und seine einzigartigen Traditionen. Auch lokaler Frieden und Sicherheit.

 

Was war am schwierigsten beim Einleben in der Schweiz?

Lathayiny (Sri Lanka): Das Wetter, die Sprache und das Feiern unserer kulturellen Traditionen.

Susana (Portugal): Das lokale Wetter.

Josefina (Costa Rica): Die Sprache – der lokale Dialekt ist wirklich schwierig. Außerdem wird in jedem Kanton anders gesprochen.

Nina (Montenegro): Das Leben ohne meine Familie.

Ruby (Sri Lanka): Um sich daran zu gewöhnen, hier zu leben.

 

Womit musst du tagtäglich “kämpfen”?

Lathayiny (Sri Lanka): Die Sprache und das Wetter.

Itzi (Spanien): Mit Bärndütsch (lokaler Dialekt – lies mein Beitrag hier).

Josefina (Costa Rica): Einsamkeit, ich vermisse Arbeitstätigkeit.

 

 

Wem widmest du dich in der Schweiz (Arbeit, Studium, Familie,etc.)?

Mubije (Mazedonien): Meine Familie.

Samra (Montenegro): Ich kümmere mich um die Familie.

Itzi (Spanien): Ich arbeite als Freiwillige für das Rote Kreuz. Hilfe im Altenheim und im Flüchtlingszentrum.

Angélik (Costa Rica): Arbeiten (im Sommer), meine Hobbys und die Schweiz erkunden.

 

Wer oder was hat dir geholfen in den ersten Tagen/Monaten?

Lathayiny (Sri Lanka): Mein Mann, meine Schwägerin und Nachbarin.

Nina (Montenegro): Meine Schwester und mein Schwager.

Josefina (Costa Rica): Leider niemand. Mein Mann arbeitet viel, also war ich von Anfang an alleine.

Angélik (Costa Rica): Mein Mann, seine Familie und unsere Haustiere.

Mubije (Mazedonien): Mein Vater und mein Ehemann.

 

Was aus deiner Heimat vermisst du am meisten?

Lathayiny (Sri Lanka): Familie.

Josefina (Costa Rica): Meine Muttersprache. Eine Chance, produktiv zu sein und mein eigenes Geld zu verdienen.

Samra (Montenegro): Schönes Wetter, Meer, Familie und Freunde.

Susana (Portugal): Zuallererst meine Familie und das schöne Wetter.

Angélik (Costa Rica): Die Küste und Freunde.

Nina (Montenegro): Familie und Freunde.

Itzi (Spanien): Das Meer und die Sonne.

Mubije (Mazedonien): Mein Bruder.

 

Gibt es etwas, das dich am Leben in der Schweiz überrascht?

Itzi (Spanien): Die Schweiz ist viel zu teuer.

Lathayiny (Sri Lanka): Schnee. Und dass es viele Berge gibt. Und was für ein schönes Land ist es.

Mubije (Mazedonien): Hier leben viele Albaner.

Nina (Montenegro): Es ist ein teures Land.

Samra (Montenegro): Kultur.

Ruby (Sri Lanka): Schnee und Berge.

 

Was sind deine Pläne für die Zukunft? Möchtest du in der Schweiz bleiben, zurückkehren in dein Land oder umziehen in ein anderes Land?

Josefina (Costa Rica): Zuerst muss ich mit der Sprache umgehen. Dann möchte ich einen Job finden.

Samra (Montenegro): Ich möchte in der Schweiz bleiben, bis meine Kinder erwachsen werden.

Susana (Portugal): Jetzt muss ich mich hier niederlassen. Aber eines Tages möchte ich zurückgehen.

Angélik (Costa Rica): Ich würde gerne genug Geld sparen, um ein kleines Haus in meinem Land zu kaufen, wo ich mein Alter verbringen könnte.

Lathayyiny (Sri Lanka): Ich würde gerne einen besseren Job finden und würde gerne in der Schweiz bleiben.

Ruby (Sri Lanka): Ich würde gerne einen guten Job finden und eines Tages in mein Land zurückkehren.

Nina (Montenegro): Im Moment habe ich keine Pläne, die Schweiz zu verlassen.

Mubije (Mazedonien): Ich möchte hier bleiben.

Itzi (Spanien): Ich möchte hier leben. Das Leben in der Schweiz ist super 🙂

 

Was gibt dir der Besuch des Muki Deutsch Kurses?(außer zum Erlernen der deutschen Sprache)?

Samra (Montenegro): Freundschaft.

Josefina (Costa Rica): Ich habe Frauen in einer ähnlichen oder anderen Situation getroffen wie meine.

Angélik (Costa Rica): Kontakt mit anderen Frauen.

Itzi (Spanien): Ich mag die freundliche Atmosphäre mit den anderen Frauen und unserer Lehrerin.

Lathayiny (Sri Lanka): Kenntnis anderer Kulturen. Ich mag unsere jährlichen Ausflüge.

 

Ich möchte all den netten Frauen danken, die an meiner kleinen Umfrage teilgenommen haben. Abschließend möchte ich auf zwei Punkte eingehen. Ihr fragt euch vielleicht, warum jemand, der fünfzehn oder mehr Jahre in der Schweiz lebt, einen Integrationskurs besucht? Dies liegt daran, dass man die gesprochene Sprache oder den lokalen Dialekt durch den Kontakt mit anderen Menschen lernen kann, aber um eine gute Arbeit zu bekommen, ist es auch wichtig, in der Standardsprache zu sprechen (und vor allem ohne Grammatikfehler zu schreiben). Und das lernen wir in unserem Kurs.

Und ich mag auch, wie Lahayiny in ihrer Antwort erwähnte, dass einmal im Jahr eine Reise organisiert wird, bei der wir die Schönheiten der Schweiz entdecken können. Das Jahr zuvor waren wir im Naturschutzgebiet Mooraculum – Entlebuch. Und letztes Jahr zu St.Beatus Höhlen. Und hier ist der Fehdehandschuh für unsere Kursleiterin – Wohin reisen wir in diesem Jahr? 😉 Übrigens: Ich möchte Claudia danken, die mir bei der Übersetzung meines Fragebogens ins Deutsche geholfen und eine nette Sprachübung für uns alle erstellt hat 🙂

 

 

Kategorien: Im Gespräch mit, Lebensgeschichten, Schweiz
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Autorin

Hana Hurábová

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