Laténium: Eine Reise zurück in die Eisenzeit

Geschichtsliebhaber wissen sicher, dass die „Eisenzeit“ eine der prähistorischen Perioden war. Aber im Museum, das im September 2001 seine Türe öffnete und zum Schweizer Erbe von nationaler Bedeutung gehört, kommt ihr noch weiter in die Geschichte. Sogar zur Eiszeit. Aber halt deine Pferde, alles hat seine Zeit.

Praktische Hinweise

Das Archäologische Museum befindet sich im Dorf Hauterive, etwa 3 km nordöstlich von Neuenburg. Wenn Sie mit dem Auto ab Bern/Biel kommen, nehmt ihr die Ausfahrt Hauterive und folgt ihr den Schildern nach Port d’Hauterive/Laténium.

2068 Hauterive, Švýcarsko

Ihr könnt das Auto auf dem kostenpflichtigen Parkplatz am Hafen abstellen (0,5 CHF/Stunde).

Öffnungszeiten und Eintrittspreise

Das Museum ist täglich außer montags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintrittspreis für Erwachsene beträgt 9 CHF, für Kinder (7 bis 16 Jahre) 4 CHF. Familieneintritt (Eltern mit Kindern) kostet 20CHF. Der Eintritt ist an jedem ersten Sonntag des Monats frei!

Direkt gegenüber dem Eingang zum Museum befindet sich eine Garderobe mit Schließfächern (2CHF Depot). Nebenan gibt es Toiletten mit einem Wickeltisch. Das ganze Museum ist barrierefrei.

Im Inneren des Museums

Mit einem Flugblatt in der Hand begeben wir uns auf eine Reise vom mittelalterlichen Neuchâtel zur Zeit der Neandertaler. In den neun Sälen könnt ihr viele interessante Artefakte aus der Vergangenheit bewundern – seien es Gegenstände des täglichen Bedarfs im Haushalt, oder sie wurden benötigt, um Handwerk oder religiöse Rituale durchzuführen (Keramikgeschirr, Messer, Werkzeuge, Münzen, Waffen, Schmuck, Gürtelschnallen usw.).

Gleich zu Beginn sahen wir das Modell der Dominante von Neuchâtel – eine gotische Burg mit der Kollegialkirche.

Für Liebhaber der gotischen Architektur sind die ursprünglichen kunstvollen Fensterelemente aus gelbem Kalkstein zu sehen.

Unnötig zu sagen, dass ich begeistert war, als wir in die Abteilung kamen, die meiner liebsten römischen Zeit gewidmet war. Ich habe schon vorher in diesem Blog über Avenches oder Augusta Raurica geschrieben, aber ich wusste nicht mal, dass es in der nahegelegenen Stadt Colombier eine der schönsten römischen Villen auf dem Gebiet der heutigen Schweiz gab (wir waren neugierig, wie der Ort sieht heute aus – seht unten).

La Tène

Geschichte war mein Lieblingsfach in der Schule und ich habe sogar mein Abitur aus der Kunstgeschichte bestanden. Aber! Ich muss zugeben, dass ich nie danach gesucht habe, wofür die Späteisenzeit (La Tène culture) benannt wurde. Es wurde nach der Stadt La Tène in der Schweiz benannt, wo die Überreste der Siedlung des keltischen Stammes Helvetia gefunden wurden. Sie lebten in diesem Gebiet, bevor sie von den Römern besetzt wurden. Die Orte von großer historischer Bedeutung haben die keltischen Oppida enthüllt und zeigen das tägliche Leben der Kelten.

Weiter führt die Tour durch die Bronzezeit bis in die Steinzeit und zeigt das Leben der ersten Jäger und Sammler.

Für Kinder

Obwohl viele archäologische Fragmente hinter dem Glas sind, sind die Kinder hier nicht gelangweilt, weil das Museum sehr interaktiv ist. Sie können nicht nur perfekt ausgeklügelte Modelle bewundern, sondern auch Quizfragen auf Touchscreens beantworten, versuchen, Teile des römischen Mosaikmusters zusammenzusetzen oder das Spiel der Mühle (das kommt aus dem Römischen Reich) zu spielen.

Archäologischer Park

Ihr könnt die Tour auch außerhalb des Hauptgebäudes fortsetzen. Im frei zugänglichen Park rund um das Museum könnt ihr die Rekonstruktion der damaligen Wohnhäuser besichtigen. Die sogenannten Pfahlbauten waren typisch für den Alpenraum am Ufer der Seen während der Bronzezeit und sie sind auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgeführt.

Kinder werden sicherlich den Spielplatz im Freien zu schätzen wissen (wer könnte der Mammut-Rutsche widerstehen?:) )

Meine Bemerkungen

Obwohl das Museum die historischen Artefakte auf kreative Weise zeigt, interessant für Jung und Alt, finde ich die Anordnung der Ausstellung (vom Mittelalter bis zur Vorgeschichte) etwas unlogisch. Ich würde eher die umgekehrte Richtung bevorzugen, damit Kinder sehen können, wie sich die Zivilisation entwickelte. Ich war jedoch angenehm überrascht, dass es möglich war, einen Überblick über so viele historische Perioden zu sehen (ich erwartete nur die prähistorische Zeit).

Der Museumsbesuch ist nicht nur für Archäologiefans, sondern auch für Architekturfans interessant – das Museum ist prächtig architektonisch gestaltet. Die Kombination aus kaltem Beton und natürlichen Materialien stört nicht, die Austellung ist schön und modern.

  • Auf der anderen Seite ist es bedauerlich, dass in einem sprachlich so vielfältigen Land (wie der Schweiz zweifellos ist) die Bezeichnungen und Erklärungen nur auf Deutsch und Französisch sind (ich würde sie auch Englisch erwarten).
  • Bevor Sie die Innenräume des Museums verlassen, beenden Sie den Besuch mit einem Kaffee im Café Laténium (hier erhalten Sie nicht nur Kaffee, sondern auch Tagesmenü (für 17 CHF).
  • Dank seiner idyllischen Lage direkt am Ufer des Neuenburgersees bieten das Museum und der Park eine angenehme Atmosphäre.

Meine Tipps

Obwohl der Besuch des Museums einige wissbegierige Vorschüler anlocken wird, würde ich es lieber mit älteren Kindern besuchen (der Besuch wird wahrscheinlich eine größere pädagogische Wirkung haben, wenn die Kinder etwas über die prähistorische Zeit in der Schule lernen).

Wenn es das Wetter erlaubtihr könnt einen leichten Spaziergang am Ufer des Sees machen.

Wie an anderen Schweizer Seen, könnt ihr auch hier in den Sommermonaten eine Bootsfahrt machen. Bootsverbindungen von Hauterive werden von der Firma Navigation Lacs de Neuchatel et Morat Neuchatel zur Verfügung gestellt.

Wie oben erwähnt, machten wir einen kurzen Ausflug in die Stadt Colombier (10km vom Museum). Auf dem Gelände einer ehemaligen römischen Villa wurde eine mittelalterliche Burg errichtet. Heute dient es als Kaserne und Militärmuseum. Ich denke wir werden auf jeden Fall wieder hierher kommen.

 

 

Kategorien: Kultur-Museen, Schweiz
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Autorin

Hana Hurábová

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