slowUp – ein perfekter Familienveloausflug

Ich weiss nicht wie es bei euch geht, aber mein Albtraum bei Familienvelotouren ist, dass unser Trail uns auf die verkehrsreiche Strasse bringt. Was passiert, wenn das Kind das Gleichgewicht verliert und unter dem vorbeifahrenden Auto vom Velo fällt? Oder die Autos werden uns zu nah überholen? Glücklicherweise muss ich während des SlowUp, das während des Jahres an mehreren Orten in der Schweiz stattfindet, nicht über diese Dinge nachdenken. Während dieses Event sind die Strassen für den Verkehr gesperrt, sodass ihr die Fahrt mit der ganzen Familie unbesorgt geniessen könnt.

Was ist slowUp?

Seit dem Start im Jahre 2000 als Vorevent der Expo.02 hat die Popularität dieses Events ist stark angestiegen. Jahr für Jahr stiegen sowohl die Zahl der Events als auch die Zahl der Teilnehmenden (den Lageplan und die Termine findet ihr hier). Von einer kleinen Veranstaltung ist slowUp in kurzer Zeit ein nationaler Event geworden, an der alle Beteiligten beteiligt sind: Jung und Alt, Familien und Einzelpersonen auf E-Bikes, Velos, Inline-Skates, Trottis und andere Transportmittel, bei denen ihr eure eigene Muskelkraft einsetzen müsst. Und alle, die an diesem (ich wage es zu sagen) Fest teilnehmen, können die Freude an der Bewegung und die grossartige Atmosphäre auf Strassen ohne Autos geniessen.

Das slowUp findet bei jedem Wetter statt und die Teilnahme ist dank der Unterstützung von nationale und lokale Partneren und Sponsoren gratis. Ich habe mit den Kindern am slowUp Emmental Oberaargau teilgenommen, das am 9. September stattfand.

Anreise

Für An- und Rückreise empfiehlt sich die eigene Muskelkraft oder der öffentliche Verkehr (insbesondere lokale BLS-Züge). Wer aus irgendeinem Grund nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen kann, sondern mit dem Auto anreisen muss, findet natürlich eigene Parkplätze in Sumiswald, Huttwil und Kleindietwil.

Ich beschloss, mit den Kindern mit dem Zug zu kommen. Ich war etwas besorgt, weil ich zum ersten Mal in der Schweiz mit dem Zug mit dem Velo unterwegs war. Wird es im Zug genügend Platz für alle Teilnehmervelos geben, die zu slowUp kommen? Wie viel bezahle ich für das Velo? Bezahlen die Kinder den Transport ihrer Velos? Glücklicherweise hat der Mitarbeiter am Informationsschalter am Burgdorfer Bahnhof all diese kniffligen Fragen beantwortet und wir konnten die Velos sicher zum Zug bringen und die Fahrt ins Emmental geniessen.

Anreise mit dem Zug mit dem Fahrrad: Wenn ihr Inhaber der Halb-tax Karte seid und das Einzelbillet weniger als 13 Franken kostet, kauft ihr auch ein Halbtax-Ticket für euer Velo. Wenn der Ticketpreis höher als 13 Franken ist, kauft ihr eine Velo-Tageskarte für ermäsigten Preis von 13 Franken.

Wenn ihr nicht Inhaber der Half-Fahrkarte seid, gilt das gleiche Prinzip, ausser dass ihr den Vollpreis (20 Franken) Velo-Tageskarte kaufen müsst.

Kinder zwischen 6 und 16 Jahren, die Junior-Karten haben, reisen kostenlos (auch mit dem Velo), wenn sie von einem Elternteil begleitet werden.

slowUp Emmental Oberaargau Strecke

Die Gesamtstrecke mit Startort in Sumiswald beträgt 38 km. Es gibt keinen eigentlichen Start- und Zielort, es kann überall gestartet werden. Aber ob ihr in Sumiswald oder Huttwil startet, ob ihr den ganzen Trail oder nur einen Teil davon fahrt, liegt ganz an euch.

Wie der Name schon sagt, verbindet die Route zwei Regionen: Emmental und Oberaargau. Das Emmental mit sanften geschwungenen Hügeln ist dank seiner guten Erreichbarkeit ein beliebtes Ziel für Tagesausflüge aus Bern. Das Emmental mit seinen alten Bauernhäusern, die einfach charmant sind mit ihren typischen überhängenden Dächern, Fenstern mit Fensterläden und Geranienkistchen (oder anderen saisonalen Dekorationen) vor jedem von ihnen (ihr habt sicherlich meinen Beitrag über 10 Gründe, warum ich „mein“ Emmental liebe gelesen, gäu? 😉 ).

Die Region Oberaargau im Schweizer Mittelland, mit 58 Dörfchen, Dörfer und Städtchen, bildet den östlichsten Zipfel des Kantons Bern.

Verpflegung

Auf dem Weg könnt ihr (und vor allem eure Kinder) kleine Leckereien von Sponsoren geniessen – Süssigkeiten, Müsli, Müsli Riegel oder die Rivella.

Dann gibt es verschiedene Erfrischungsstände in den Dörfern entlang des Weges. Es gibt natürlich traditionelle Würstchen, Pommes, Hot Dogs, Sandwiches, Käsespezialitäten, Fischknusperli, Eis oder Milchshakes. Wenn wir an jedem Stand anhalten würden, würden wir erst am Montag nach Hause kommen 😀 Wir hatten ein tolles Essen als Belohnung für unsere Leistung in Sumiswald.

Programm für Kinder

Die Gemeinden auf dem slowUp Trail haben in Zusammenarbeit mit lokalen Vereine und Gewerben nicht nur Verpflegung, sondern auch ein Programm (zB DJ, Kühe melken, etc.) zur Verfügung gestellt. Und die Hauptsponsoren von slowUp boten Aktivitäten für Kinder an: Hüpfburgen, Fotografie (wir haben ein Foto von uns als Postkarte geschickt, damit wir sehen, wann es ankommt :)) und verschiedene Wettbewerbe.

Dampfbahn

Für diejenigen, die die malerische Landschaft ohne grosse Anstrengungen geniessen wollten, war es möglich, einen historischen Zug zu fahren, der von einer Dampflokomotive gezogen wurde (es gab auch einen Waggon für Velos).

Meine Eindrücke

Wie ich eingangs erwähnt habe, habe ich mich mit einigen Sorgen bei der Veranstaltung eingerichtet, insbesondere mit der Sorge um die Zugfahrt. Ich hatte keine Erwartungen an die Veranstaltung selbst, ich freute mich nur auf den Tag im Emmental. Aber ich muss sagen, dass slowUp meine Erwartungen übertroffen hat. Auch wenn ich kein Fan von „Massen“-Events bin, schien es mir nicht so. Obwohl es viele Teilnehmer gab, schienen sie sich alle reibungslos entlang des Weges zu „verteilen“. Keine langen Warteschlangen für Erfrischungen oder Aktivitäten.

Neben klassischen Bikes, E-Bikes und Skatern habe ich eine Menge an Transportmitteln gesehen, die man normalerweise nicht sieht – Einräder, Airwheels (diese habe ich zum ersten Mal in meinem Leben gesehen), ein Rad für 4 Personen… und ein Kamel auch! Ich gestehe, ich wäre fast vom Velo gefallen 😀

Die Idee des Flyer-Liftes hat mir sehr gut gefallen. Die Fahrer auf den E-Bikes halfen den Inline-Skatern, einen recht langen und steilen Aufstieg mit dem T-Lift zu überwinden.

Mein Tipp: Wenn ihr keinen Familienausflug plant, aber die Strecke alleine ohne Menschenmassen fahren wollt, fahrt ihr morgens los. Die Strassen sind ab 9 Uhr gesperrt und ihr habt den Weg (fast) selbst für euch.

Kein Wunder, dass slowUp zu einem so beliebten Event in der ganzen Schweiz geworden ist. Wir verbrachten einen tollen Tag auf der schönen Strecke und fuhren durch Orte, an denen ich noch nie war (eine Etappe zwischen Häusernmoos, Huttwil, Kleindietwil und Mühleweg). Und vor allem: Ich habe eine tolle Atmosphäre mit den Kindern genossen! Natürlich hat das tolle Wetter dazu beigetragen 😉

PS: Dies ist kein gesponserter Beitrag – ich bin nur froh, dass ich endlich an dieser grossartigen Veranstaltung teilnehmen konnte, über die ich mich gefreut habe. Und ich werde gerne seinen guten Namen weiter verbreiten. Und vielleicht werde ich jemanden inspirieren, mitzumachen.

Habt ihr schon einmal an slowUp teilgenommen? An welchem Ort? Wie hat euch die Strecke und die Atmosphäre gefallen?

Ich freue mich darauf, alle eure Kommentare zu lesen!

 

 

Kategorien: Schweiz, Velofahren
Faszinierende Giessbachfälle
Ein angenehmer Sonntagnachmittag in Büren an der Aare

Autorin

Hana Hurábová

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