Eine spektakuläre Zugreise durch die Schweiz mit der Tageskarte

Mitte Januar haben wir (unsere Tochter, ich und meine Freundin) eine lange geplante Zugreise unternommen. Ich wusste, dass zu dieser Zeit der männliche Teil unserer Familie in Österreich Ski fahren würde, und ich wollte mir etwas Besonderes einfallen lassen.

In der BLS-Broschüre fand ich einen Tipp für eine interessante Rundreise. Als mir aber am Bahnhof der Preis mitgeteilt wurde (176 Franken!), schluckte ich (ok, ich bin fast in Ohnmacht gefallen), dankte und ging in unsere Gemeinde. Fragt ihr warum die Gemeinde? Ich ging dorthin, um zu fragen, ob die Tageskarte noch verfügbar sei.

Mit der Tageskarte durch die Schweiz

Mit der Tageskarte kann man im Zug, auf den Schiff, im Postauto sowie im Tram und Bus zu einem reduzierten Preis quer durch die Schweiz fahren!

Sie sind in jeder Gemeinde erhältlich. Sie sind für Einwohner eines bestimmten Dorfes/einer bestimmten Stadt bestimmt und kosten in der Regel 45 Franken. Kleinere Dörfer haben Einheiten der Tageskarten pro Tag zur Verfügung, Städte haben Dutzende. Meist haben die Gemeinden auf ihren Websites die Anzahl der Tageskarten, die für einen bestimmten Tag verfügbar sind.

Tageskarten von der Gemeinde müssen nicht am Bahnhof markiert werden.

Die zweite Möglichkeit, eure Tageskarte zu erhalten, besteht darin, die Aktionen einiger Ketten (Coop, Interdiscount, Fust usw.) zu verfolgen. Sie haben sie mehrmals im Jahr für 49 Franken im Angebot. Sie sind nicht auf das Nutzungsdatum beschränkt, sondern nur mit dem Ablaufdatum. Diese sind nicht an eure Adresse gebunden und müssen am Bahnhof markiert werden.

Weitere Informationen findet ihr hier: https://www.tageskarte-gemeinde.ch/de-de/

Unsere Reiseroute

Wir machten uns am frühen Morgen auf den Weg mit der Lokalbahn nach Bern. Von hier aus fuhren wir mit der RegioExpres Lötschberger über eine 100 Jahre alte Bergstrecke nach Brig. Wir mussten hier umsteigen und durchs Rhonetal fuhr unser InterRegio nach Montreux. Hier machten wir zwei Stunden Pause, bevor wir auf den GoldenPass MOB Panoramic einstiegen. So kamen wir von der Waadtländer Riviera nach Zweisimmen. Von hier kehrten wir wieder nach Bern zurück.

Fahrplan

Den Fahrplan findet man in der BLS-Broschüre oder auf der BLS-Website. Aber es ist nicht nötig, sich daran zu halten, die Linien verkehren ungefähr stündlich und sie sind miteinander verbunden, sodass man in Brig oder Gstaad eine längere Pause statt in Montreux machen kann.

Lötschberg

Während in der Umgebung von Bern kein Schnee zu sehen war, sah es in Kandersteg auf 1.100 Metern Höhe wie ein Winterwunderland aus.

Kandersteg

Vom verschneiten Berner Oberland ging es durch die Tunnels nach Brig, das direkt an der Grenze zu Italien liegt. Fast bis Montreux war das Wetter sonnig, so dass wir den Blick auf die Weinberge genossen.

Weinberge

Wir wurden nicht mit dem besten Wetter in Montreux begrüsst (aber manchmal muss es an der Schweizer Riviera regnen 🙂 ). Hier war unser Plan, eine zweistündige Pause einzulegen. Das Regenwetter hat uns nichts gestört, da wir ins kleine Museum Queen The Studio Experience gingen (ihr konntet über unseren Besuch in meinem vorherigen Beitrag lesen)

GoldenPass MOB Panoramic

Als wir zurück zum Bahnhof kamen, waren wir wirklich überrascht. Wir wussten, dass wir mit dem GoldenPass MOB Panoramic fahren würden, aber wir hatten keine Ahnung, dass ein spezieller Belle-Époque-Zug für unsere Zeit abgefertigt würde. Bahnromanik pur, die die Ambiance der dreissiger Jahre mit modernen Annehmlichkeiten verbindet.

Dieser Zug fährt nur zweimal täglich (um 8:44 Uhr und um 13:44 Uhr) von Montreux ab, es gibt keinen Aufpreis und man muss nicht einen Sitzplatz reservieren. Obwohl ich es empfehlen würde, besonders wenn man am Wochenende unterwegs ist.

In diesem schönen Holzwagen trafen wir weder Hercule Poirot noch Willy Fog, sondern einen tschechischen Landsmann, dank dem unsere Reise schnell durch das angenehme Gespräch ging. Also, Marek, wenn du das liest, hoffen wir, dass du das Ziel deiner Reise erreicht hast und dass es dir gut geht 🙂

Das Wetter änderte sich allmählich vom Regen und wir fuhren plötzlich durch die romantisch verschneite Landschaft.

Zweisimmen

Als wir in Zweisimmen ankamen, hatten wir die Möglichkeit, den modernen Panoramazug zu sehen. Was für ein Gegensatz, oder? Nach einem kurzen Spaziergang in Zweisimmen stiegen wir in den nächsten Regio Express ein, der uns zurück nach Bern brachte.

Zusammenfassung

Vor unserem Tagesausflug war ich etwas besorgt darüber, wie unsere Jüngste es auf die lange Reise schaffen würden, aber es war einfach in Ordnung. Vor allem durch Änderungen an anderen Zugverbindungen, die sich verändernde Landschaft hinter dem Fenster und die Mitreisenden 🙂

Der Kauf der Tageskarte hat sich in diesem Fall wirklich gelohnt. Wir reisten durch Teil der Schweiz für einen Bruchteil des Originalpreises. Und was ist mit euch? Habt ihr schon einmal mit der Tageskarte durch die Schweiz gereist? Welche Route würdet ihr für die nächste Reise empfehlen? Schickt ihr mir eure Kommentare!

PS: Dies ist kein gesponserter Post von weder unserer Gemeinde, noch von der SBB, noch von BLS oder noch von MOB. Aber wenn es so wäre, würde ich mich darüber freuen 😉

Kategorien: Reisen, Schweiz
Queen The Studio Experience in Montreux
Maestrani´s Chocolarium – Unser Besuch der Schokoladenfabrik des Glücks

Autorin

Hana Hurábová

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