Seit Mitte April 2019 hat Burgdorf eine neue Attraktion: Im ehemaligen Lederwarengeschäft hat der Künstler Pierre Mettraux ein 1:32-Modell des Emmentaler Dorfes aufgestellt. Durch dieses kleine interaktive Museum kann man mit ferngesteuerten Traktoren fahren und einen Einblick in das Leben des Emmentaler Dorfes erhalten.
Wo kann man „Mys Ämmital“ finden?
Das kleine Museum befindet sich in der Schmiedengasse 19 im Herzen der Burgdorfer Altstadt.
Parkplätze sind in unmittelbarer Nähe (Parkhaus Oberstadt) und auch die Bushaltestelle (Linie 461, Haltestelle Musikschule) ist nur wenige Schritte entfernt.
Vom Bahnhof Burgdorf sind es 15 Minuten zu Fuss.
Öffnungszeiten und Eintrittspreise
Das Museum ist täglich ausser montags und dienstags geöffnet. Von Mittwoch bis Freitag von 13 bis 17 Uhr, am Samstag von 10 bis 17 Uhr und am Sonntag von 11 bis 17 Uhr.
Der Eintritt für Kinder beträgt 7 Franken (für Erwachsene 10 Franken), wenn man eine Stunde lang mit Traktoren spielen will. Wenn ihr das Museum nur ohne spielen besuchen wollt, beträgt der Eintritt 5 Franken für Kinder und 7 Franken für Erwachsene.
Wer steckt hinter der Idee von „Mys Ämmital“?
Künstler Pierre Mettraux steht hinter der Idee, ein Emmentaler Dorf im Maßstab 1:32 zu schaffen. Er nahm es als Therapie nach einer schweren Krankheit.
Ich muss zugeben, bevor ich Pierre persönlich im Museum getroffen habe, hatte ich keine Ahnung, welche Kunstwerke er tatsächlich gemacht hat. Ich war erstaunt, als er mir erzählte, dass er hinter der Schuldekoration in unserem Dorf steckt oder dass er der Autor von Mélisande ist, dem wahrscheinlich grössten handgemalten Bild der Welt mit insgesamt 3.500 Quadratmetern am Räterichbodensee Staumauer.
Pierre hat alle Modelle (ausser Figuren) handgefertigtund, wie er sagt, drei Monate lang 22 Stunden am Tag daran gearbeitet.
Das Emmentaler Dorf
Das Emmentaler Dorf besteht aus 35 Miniaturgebäuden, von denen jedes alle wichtigen Häuser repräsentiert, die das Dorf haben sollte – natürlich gibt es ein grosses Bauernhaus mit einen Spycher, Ställen und Pferdeboxe, ein Gasthaus mit Metzgerei, ein Schulhaus, eine Kirche und ein Pfarrhaus, eine Sägerei, eine alte Mühle oder eine Käserei.
Pierre Mettraux hat „sein“ Dorf ohne Pläne und Modelle gebaut, er folgte nur seinen eigenen Vorstellungen.
Das Herzstück des interaktiven Museums sind alle Wege, die mit ferngesteuerten Traktoren befahrbaren sind (man kann hier SIKU-Modelltraktoren zu einem ermässigten Preis kaufen). Jedes Gebäude hat genügend grosse Einfahrten und Durchgänge, und (nicht nur) Kinder können motorische Fähigkeiten üben (man muss darauf achten, keinen Baum oder ein Tier umzustossen!).
Zusammenfassung
- Einige denken vielleicht an einen Vergleich mit dem Swissminatur-Museum im Tessin. Der Unterschied ist jedoch, dass hier kann man interaktiv durchs Emmental fahren und ein realistisches Dorfleben spielerisch nachempfinden. Und nicht nur zwischen den ausgestellten Modellen umhergehen. Man kann auch einen Einblick in das Dorfleben erhalten durch eine „thematische Fahrt“ – zum Beispiel um Heuballen auf das automatische Förderband zu heben, den Ladewagen zu füllen und anschliessend in die Scheune zu bringen oder Milch zu einer Käserei zu transportieren. Und Kinder bekommen eine Vorstellung davon, wie es in der Landwirtschaft funktioniert (man bekommt Milch von Kühen und nicht von der Migros).
- Obwohl das Museum für alle Generationen gedacht ist, würde ich einen Besuch mit Kinder ab 5 Jahren empfehlen. Nicht, dass sie nicht genug motorische Fähigkeiten besassen, aber um sehen zu können (die Platte, auf der das Emmentaler Dorf gebaut ist, ist ziemlich hoch).
- Unser Sohn hat den Museumsbesuch so sehr genossen, dass er sich hier eine Geburtstagsfeier wünscht 😀