Es kommt nicht sehr oft vor, dass wir Orte besuchen, die „hot news“ in der Welt des Schweizer Tourismus sind, gleich nachdem sie eröffnet wurden. Aber es kam einfach so wunderbar zusammen, dass am 13. September das neue Lindt-Schokoladenmuseum eröffnet wurde und die Herbstferien für Kinder am 19. September begannen. Und da wir die Gewohnheit haben, während der Ferien mindestens eine besondere Reise an einen Ort zu unternehmen, an dem wir noch nie zuvor waren (oder der auf unserer „Bucket-Liste“ steht), könnte die Eröffnung des Lindt Home of Chocolate nicht zu einem passenderen Zeitpunkt kommen. Und ich muss wohl nicht sagen, dass die Kinder begeistert waren, das Schokoladenmuseum mit einer unbegrenzten Verkostung zu besuchen!
Anreise
Lindt Home of Chocolate befindet sich am Schokoladenplatz 1, 8802 Kilchberg. Vor dem Museum befindet sich eine Bushaltestelle der Linie Nr. 165 (Haltestelle Lindt & Sprüngli), in der Nähe befindet sich auch ein Hafen, so dass man auch mit dem Schiff auf dem Zürichsee hierher gelangen kann. Wir haben uns für die Anreise mit dem Auto entschieden. Parken ist in den Tiefgaragen möglich. Für weniger als zwei Stunden Parken haben wir 4 Franken bezahlt.
Öffnungszeiten und Eintrittspreise
Das Museum hat montags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet (letzter Eintritt eine Stunde vor Ende der Öffnungszeiten möglich). Der Eintritt für einen Erwachsenen beträgt 15 Franken, Kinder von 8 bis 15 Jahren zahlen 10 Franken, für Studenten und Senioren 13 Franken. Der Familieneintritt ist hier nicht möglich.
Die Tour ist individuell (mit Audioguide), man kann aber auch eine Führung buchen.
Massnahmen aufgrund Covid-19
Da die Gesundheit der Besucher und Mitarbeiter von Lindt eine Priorität darstellt, ist das Tragen einer Gesichtsmaske beim Besuch des Lindt Home of Chocolate unerlässlich. Es wird auch empfohlen, Tickets online zu kaufen. Und wenn jemand bereits vor Ort ein Ticket kauft, sollte er die kontaktlosen Zahlungsmöglichkeiten nutzen. Entlang der Besichtigungsroute sind Händedesinfektionsstationen eingerichtet.
Auch über die Verwendung von Audioguides muss man sich keine Sorgen zu machen – sie werden nach jedem Gebrauch desinfiziert. Man muss auch nicht befürchten, dass man bei dem Besuch Produktverkostungen verpassen könntet – dank strenger Hygienemassnahmen wird euch nichts davon abhalten, das Erlebnis in vollen Zügen zu geniessen.
Und ich glaube nicht, dass es notwendig ist, darauf hinzuweisen, dass man sich bei eventuellen Krankheitssymptomen den Besuch für ein anderes Mal aufheben sollte 🙂
Der grösste Schokoladenbrunnen der Welt
Sobald man die Lobby des Gebäudes betritt, in dem sich die Ticketschalter befinden, bemerkt man hier mit Sicherheit die grösste Attraktion – den grössten Schokoladenbrunnen der Welt. Er ist 9,3 Meter hoch, wiegt 3 Tonnen und wird von 1.500 Litern Schokolade durchströmt (mit einer Geschwindigkeit von etwa einem Kilo Schokolade pro Sekunde).
Die Tour
Dann steigt man die Wendeltreppe hinauf und betritt das Museum. Falls jemand vergessen hat, den Audioguide unten mitzunehmen, muss er nicht hierher zurückgehen, sondern kann ihn auch hier mitnehmen und die Sprache wählen, in der er die Tour machen möchte ( man kann zwischen) Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch und Chinesisch wählen. Jedes Mal, wenn man während der Führung das Schneebesen-Symbol berührt, erfährt man etwas Interessantes.
Kakao-Kultivierung
Der interaktive Rundgang beginnt in dem Abschnitt, der der Hauptzutat der Schokolade, d.h. dem Kakao, gewidmet ist. Hier erfährt man, wo Lindt-Schokoladekakao angebaut, geerntet und zu Schokolade weiterverarbeitet wird.
Die Geschichte der Schokolade
In diesem Abschnitt erfährt man, dass die Kakaobohne zum Beispiel eine wichtige Zahlungsmittel in Zentralamerika war, wie die Schokolade tatsächlich ihren Namen erhielt und wie sie von Zentralamerika nach Europa gelangte, wo sie vom Privileg der Königshöfe zur Arbeiterklasse gelangte.
Die Schweizer Pioniere
Ein beeindruckender Raum, in dem man erfährt, wie aus einem kleinen Gebirgsland ein Riese in der Welt der Schokolade geworden ist. Mir hat gefallen, dass sich die Autoren der Ausstellung nicht darauf beschränkt haben, von ihrer eigenen Marke zu erzählen, sondern alle Persönlichkeiten und Orte erwähnt haben, die mit der Herstellung von Schokolade in der Schweiz etwas zu tun hatten und haben, auch wenn es um den Konkurrenzdruck geht. Habt ihr gewusst, dass es Daniel Peter war, der die Milchschokolade erfunden hat? Und dass Rudolf Lindt 1879 in Bern eine Maschine zum Conchieren – also zum Mischen und Reiben der Rohstoffe, wenn die Masse die endgültige feine Konsistenz erhält – erfunden hat? Und damit wurde die Massenproduktion von Tafelschokolade viel praktischer.
Schokoladen-Degustation
Liebt ihr weisse, Milch- oder dunkle Schokolade? Wenn man seine Geschmackszellen befriedigt, kann man erfahren, wie der Produktionsprozess funktioniert, und Kinder können am Ende der „Produktionslinie“ Qualitätskontrolleure in Form eines interaktiven Spiels auf einem Touchscreen spielen.
Kosmos
Seit 1899 wird in der Fabrik in Kilchberg Schokolade hergestellt. Aber natürlich ist dies nicht der einzige Ort, an dem in der Schweiz Schokolade hergestellt wird. Auf der interaktiven Karte sieht man, wo und wann die Schokoladefabriken in der Schweiz entstanden sind, die verschwunden sind und die heute noch Schokolade herstellen.
Abschliessende Degustation à discrétion
Willkommen im Schokoladenhimmel! 🙂 Wenn man genug von der leckeren Schokolade hat, kann man sich als Andenken in einer Fotozelle fotografieren lassen und sich das Foto dann per E-Mail zuschicken lassen.
Wenn man das Museum verlässt, erwartet einen noch eine kleine süsse Überraschung, also behaltet ihr das Ticket unbedingt, ihr werdet es brauchen.
Shop
Wenn ihr bis dahin noch nicht genug von Schokolade hattet, dann schaut euch der Laden an, das auf über 500 m2 Schokoladeneinkaufsvergnügen bietet (es ist unter anderem der grösste Lindt-Schokoladenladen).
Auch hier findet sich ein Fotospot, wo man sogar einen Hintergrund wählen kann – Schokolade, Schweizer Panoramen oder den „Botschafter“ der Lindt-Schokolade – Roger Federer.
Zusammenfassung
Diesmal habe ich die Bewertung unseren Kindern überlassen. Was hat Ihnen hier am meisten und so wenig wie möglich gefallen?
- D (11): Die Verkostungen waren am besten, aber die Audionaufnahmen waren zu lang.
- P (8): Am besten war die Verkostung, aber das Gespräch in meinem Ohr war zu lang.
- K (5): Ich fand den Schokoladenbrunnen und die Schokolade super, aber während des Spiels habe ich den Bildschirm nicht erreicht.
Wollt ihr andere Schokoladefabriken in der Schweiz entdecken? Dann ist der folgende Artikel wie für euch gemacht!