Herbstsonne am End der Welt tanken

Nein, ich mache keine Witze, wir sind auf unserem letzten Ausflug wirklich bis ans End der Welt gewandert. Obwohl der ursprüngliche Plan völlig anders aussah. Ursprünglich hatte ich geplant, die ikonische Felswand des Creux du Van im Kanton Neuenburg zu besuchen, aber diese Reise hat den heilenden Muskelriss meines Mannes ruiniert. Und Plan B wurde durch das Wetter zunichte gemacht, weil im Flachland so viel Nebel geherrscht hatte, dass die Wanderung durch die Areuse Schlucht verschoben werden musste. Also dachte ich mir Plan C aus – eine Wanderung über ein Nebelmeer in den Jura oberhalb von Biel.

Anreise

Dieser Ausflug umfasst zwei Fahrten mit der Standseilbahn und eine Zugfahrt. Der Start ist in Biel bei der Magglingenbahn. Sie befindet sich etwa 10 Gehminuten (800m) vom Bahnhof Biel entfernt. Wir sind jedoch mit dem Auto in Biel angekommen und haben es auf dem Parkplatz im Seefelsweg direkt gegenüber der Seilbahnstation abgestellt. Die Parkgebühr beträgt 1.70CHF/Stunde, 3.40CHF/2 Stunden, jede weitere Stunde 1.10CHF.

Das Ticket für die Standseilbahn der Magglingenbahn kostet 7.40CHF, mit einem Halbtax-Abo 3.70CHF. Die Standseilbahn fährt jede Viertelstunde. Nach ca. 10,5 km Fussmarsch erreicht man Prêles, von wo aus die nächste Vinifuni-Standseilbahn nach Ligerz hinunterführt. Die Standseilbahn fährt jede halbe Stunde, immer in einer .15 und .45. Hier kostet das Ticket 5.60CHF, mit Halbtax-Abo 2.80CHF. In Ligerz steigt man in einen Zug nach Biel – der Bahnhof befindet sich direkt gegenüber der Talstation Vinifuni und die Ankunft der Seilbahn und die Abfahrt des Zuges sind synchronisiert. Das Ticket kostet wieder 7.40CHF, mit dem Halbtax-Abo 3.70CHF.

Magglingen – Zentrum für die Sportelite

Wie wir oben erfahren haben, ist Magglingen ein riesiges Sportzentrum, das nicht nur Sitz der Eidgenössischen Hochschule für Sport, einer Trainingsstätte für Schweizer Olympioniken, sondern auch ein beliebtes Naherholungsgebiet für die Menschen in der Region ist. Und unser Dominik erklärt euch, dass es eine tolle Strecke für Tricks auf Scootern gibt 🙂

Wir blieben ganz in der Nähe des Sitzes der Hochschule, von wo aus man einen wunderbaren Blick auf das Nebelmeer im Tal und die Alpengipfel in der Ferne hatte. Und dann machten wir uns, dem Wegweiser zufolge, auf den Weg zum Ende der Welt.

End der Welt

Natürlich darf der Name nicht wörtlich genommen werden, aber das Schild sagt 🙂

Von hier aus bogen wir links in Richtung Lamboing ab und fuhren einen sanften Hügel hinauf zur Grillstelle Hohmatt. Der Weg führt abwechselnd durch den Wald, über die Wiese, durch Weiden – genau wie auf den Fotos.

Darüber hinaus führt die Strecke fast immer geradeaus und mehr oder weniger immer einen sanften Hügel hinunter, immer noch in Richtung Lamboing.

Erst wenn man nach etwa 7,5 Kilometern aus dem Wald heraus auf die Asphaltstrasse geht und sich der Blick auf das Plateau de Diesse und den Chasseral vor einem öffnet (siehe Foto oben), nimmt man die Strasse nach links in Richtung Twannberg. Nach etwa 300 Metern biegt man wieder rechts in den Wald in Richtung Prêles ab. Von hier aus ist es ungefähr eine Viertelstunde bis zur Seilbahnstation. Ich schreibe „ungefähr“, denn obwohl der breite Weg hier bergab führte, mussten wir stark abbremsen, weil es unter den heruntergefallenen Blättern rutschige Steine gab, auf denen wir nicht ausrutschen wollten.

Beim Restaurant Zünd gingen wir die Treppe zum Twannbach hinunter, den wir über die Brücke überquerten und vom Tal heraufkratzten. Als Belohnung für die Mühe gab es oben eine Grillstelle, wo wir unsere 6 Jahre in der Schweiz feiern konnten.

Der letzte Abschnitt befand sich bereits im Dorf Prêles, das wir durchqueren mussten, um zur Standseilbahnstation zu gelangen. Und selbst in diesem leichten Trab, damit wir die Standseilbahn einholen konnten und nicht noch eine halbe Stunde warten mussten, gelang es uns, die Aussicht über das Nebelmeer wieder zu geniessen.

Zusammenfassung

  • Die Strecke misst 10,2 km und ich empfehle sie nicht mit Kinderwagen (in einigen Abschnitten gibt es nur einen schmalen Waldweg über die Wurzeln, auch der Abschnitt vom Twannbach hinauf ist sehr steil).
  • Siehe den Tourenplaner vom Wandermagazin SCHWEIZ für die 3D-Karte.

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Kategorien: im Kanton Bern, Schweiz, Wandern
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Autorin

Hana Hurábová

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