Wandern im Emmental: von Eggiwil über den Chapf

Ehrlich gesagt, hatte ich nicht erwartet, Mitte November Tipps für Wanderungen zu geben. Und dass die Kinder während einer solchen Wanderung ein T-Shirt und ein Sweatshirt tragen werden, die sie in der warmen Herbstsonne ausziehen werden. Und dass wir entlang des Weges blühende Gänseblümchen sehen werden. Und dass die Kühe noch immer hoch oben auf den Emmentaler Hügeln grasen würden. Es ist nur so, dass das Wetter eher ein Frühlingserwachen sein wird als die Natur, die in den Winterschlaf versetzt werden sollte. Aber so wie das Jahr 2020 aussieht, ist das kein Wunder.

Eggiwil

Eggiwil ist ein kleines Dorf im Emmental, etwa 13 km südlich von Langnau und etwa 40 km südöstlich von Bern. Im Frühling ist es bekannt dafür, dass es Ausgangspunkt für einen beliebten Rundweg durch die schöne Hügellandschaft zu den Gipfeln des Pfyffer und des Rämisgummenhoger ist, zwischen die Alp Rämisgummenn voller blühender Krokusse (vor allem im April) sich befindet.

Man erreicht Eggiwil mit dem Bus der BLS-Linie 271 ab Signau (bis zur Haltestelle Eggiwil, Dorf). Signau erreicht man mit der S2, entweder von Bern oder von Langnau im Emmental.

Mit dem Auto ging es los: zuerst auch nach Signau, wo wir in Richtung Schallenberg/Eggiwil/Signau/Schüpbach abbogen. Das Auto verliessen wir direkt hinter der gedeckten Holzbrücke (Parkplatz vor dem Gasthof Bären). Eine andere Möglichkeit ist, 250 Meter weiter bis zur Ortskirche zu fahren.

Der Weg zum Chapf

Die Route beginnt direkt im Dorfzentrum. Wir überquerten die Holzbrücke und bogen kurz danach links ab in Richtung Chapfschwand. Der Weg führt zunächst über die Fahrtrasse, dann weiter durch den Wald und über die Weide zum Bauernhof. Vor dem Haus (das wie aus dem Märchen Hänsel und Gretel aussah) biegen wir links ab, wir gingen durch die Hofgebäude und stiegen weiter zum Wald hinauf.

Der Wanderweg führt eine Weile am Waldrand entlang und biegt dann rechts ab. Wenn man den Wald verlässt, führt der Weg noch etwa anderthalb Kilometer auf der Fahrstrasse bis zur Kreuzung von Chapfschwand.

Hier kann man auf einer Bank sitzen und die schöne Aussicht auf Schrattenfluh und Hohgant geniessen. Gleich hinter dem Wegweiser biegt die Route wieder rechts in den Wald ab (im Schatten der Bäume haben wir den Wegweiser fast übersehen, also Vorsicht, nicht weiter bis zum Chuderhüsi). Nach einem kurzen, steilen Aufstieg durch den Wald eröffnen sich weitere schöne Aussichten, diesmal vom Niesen bis zur Stockhornkette und weiter.

Wir erreichten den Chapf nach etwa einem Kilometer (über noch bessere Aussichten muss ich wohl nicht sprechen, oder? 😀). Von hier aus fuhren wir in Richtung Höhi/Signau. In weniger als einem halben Kilometer Abstieg erreichten wir den Wegweiser Junkholz, wo sich ein schöner Grillplatz befindet.

Von hier aus ging es den Hügel hinunter in Richtung Eggiwil – wieder durch den Wald, auf der Weide und auf der Fahrstrasse.

Etwa auf dem siebten Kilometer findet man den steilsten Abstieg durch eine enge Waldpassage. Als wir durch ihn hindurchgingen, hatten wir es mit Förstern zu tun, die die Waldpflege durchführten. Irgendwie wollte ich mich auf diese Baumstämme setzen und hoffte, dass sie uns den ganzen Weg hinunter bringen würden. Nun, ich brauche wohl nicht zu sagen, dass es nicht passiert ist 😀. Wir mussten sie wie einen Schwebebalken überqueren.

Und dann ging es weiter ins Tal. Wir fanden uns am Rande der örtlichen „Industriezone“ wieder und liefen den verbleibenden Kilometer bis zum Auto zurück.

Zusammenfassung

  • Unerwartet schöne Route mit wunderbaren Aussichten.
  • Die Route misst 9,5 km und ihr Höhenprofil ist auf der Website Tourenplaner des Wandermagazins Schweiz zu finden.
  • Die Route ist nicht für Kinderwagen geeignet.
Kategorien: im Kanton Bern, Schweiz, Wandern
Ein angenehmer Herbstnachmittag auf der Ahornalp
Wandern mit Kindern: zum Niesenbänkli

Autorin

Hana Hurábová

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