Oh ja! Ich weiss nicht einmal wie, aber für dieses Jahr habe ich bereits den dritten Punkt aus meiner Swiss Bucket Liste überprüft. Im Frühling, kurz vor Ausbruch der Pandemie, machten wir einen Ausflug nach Stoos, wo wir mit der steilsten Seilbahn der Welt fuhren, im Oktober besuchten wir James Bond auf dem Schilthorn, und am letzten Wochenende fuhren wir ganz spontan nach Engelberg, um zu entdecken, was der Hausberg – der Titlis – zu bieten hat. Und dass es auf jeden Fall viel zu erleben gibt!
Anreise
Der Titlis erhebt sich über dem Dorf Engelberg in der Zentralschweiz.
Mit dem Auto: Von Bern aus nimmt man die Autobahn A1, dann bei der Ausfahrt 47 die Autobahn A2 in Richtung Gotthard/Luzern/Reiden. Nachdem man Luzern vorbeigefahren hat, nimmt man die Ausfahrt 33-Stans-Süd in Richtung Stans-Süd/Engelberg/Dallenwil/Ennetbürgen. Man fährt durch das Tal und in den letzten 10 Minuten erwartet euch ein Serpentinenaufstieg nach Engelberg. In Engelberg folgt man den Wegweisern zur Titlisbahn. Der gebührenpflichtige Grossraumparkplatz (5 Franken/Tag) befindet sich direkt neben der Gondelbahnstation. Adresse des Parkplatzes: Gerschnistrasse 12, 6390 Engelberg
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Mit dem Zug nach Luzern, dann mit dem Zug nach Engelberg und schliesslich mit dem Bus nach Englelberg, Titlisbahn – wie der Name schon sagt, befindet sich die Bushaltestelle direkt bei der Gondelbahnstation.
Betriebszeiten und Preise
Die Titlisbahn ist ganzjährig von 08:30 bis 17:00 Uhr geöffnet. Ein Hin- und Rückfahrtticket zum Titlis kostet für einen Erwachsenen 96 Franken. Für Kinder und Personen mit einem SBB-GA, Halbtax-Abo oder einer SBB-Tageskarte gibt es 50% Ermässigung. Kinder (6 – 15 Jahre) mit SBB-Junior-Karte in Begleitung eines zahlenden Elternteils haben freie Fahrt.
Aufgrund der Tatsache, dass es sich um einen Gletscher handelt, bleibt hier auch im Sommer Schnee liegen (und ich glaube, dass es ein toller Ort ist, um der sommerlichen Hitzewelle zu entfliehen). Wenn man also im Sommer mit Kindern hierher kommt, sollte man nicht vergessen, ihre wasserdichten Schuhe und Kleider (oder zumindest Ersatzkleider) mitzunehmen.
Titlis Rotair
Von der Talstation in Engelberg f¨ährt man mit der Gondelbahn in Richtung Titlis bis zur Station Stand. Dann weiter mit der Titlis Rotair – die erste drehbare Gondelbahn der Welt, die sich während der fünfminütigen Fahrt zum Gipfel des Kleinen Titlis um 360 Grad dreht. Die fahrt von Engelberg zum Titlis dauert 30 Minuten.
Gletschergrotte
Vom 1. Stock (neben dem Souvenirladen auf der linken Seite) kann man in eine 150 Meter lange Eisgrotte eintreten, die direkt in den Gletscher gehauen ist (führt 20 Meter tief unter die Oberfläche des Gletschers) und in der die Temperatur im Inneren -1,5 ° C beträgt. Wenn man im Sommer hierher kommt, sollte man also die warme Jacke nicht vergessen! Der Eintritt in die Grotte ist kostenlos. Der Boden in der Höhle ist eisig und sehr rutschig. Für Kinder ist das natürlich ein Spass, aber ich rate euch, langsam und vorsichtig zu gehen und sich an das Geländer zu halten.
Titlis Cliff Walk
Nachdem man die Gletschergrotte verlässt, biegt man links in Richtung Titlis Cliff Walk ab. Über eine Treppe gelangt man zu einer 150 Meter langen Hängebrücke, die sich auf einer Höhe von 3.041 Metern über dem Meeresspiegel und 500 Metern über dem Boden befindet. Es scheint, dass ich meine Phobie vor einer durchlöcherten Metalloberfläche unter meinen Füssen bereits überwunden habe (Tipps für weitere Cliff Walks und Hängebrücken findet ihr am Ende dieses Beitrags).
Auch hier zahlt man keinen zusätzlichen Eintrittspreis. Man bezahlt nur, wenn man auf der Brücke fotografieren will – man steht dort, wo die Schritte zu sehen sind, drückt den grünen Knopf und wartet fünf Sekunden, bis die Kamera blitzt. Dann nimmt man einen Zettel, den man an der Kabine am Skilift einscannt, wählt die Grösse des Fotos und bezahlt dann dafür (12 Franken für ein kleines Foto, 19 Franken für ein grosses).
Nach dem Überqueren der Hängebrücke kann man entweder den gleichen Weg zurück oder in Richtung Senderturm zur Aussichtsterrasse und von dort aus in das Stationsgebäude gehen. Von der Aussichtsterrasse aus kann man die Hängebrücke in ihrer ganzen Schönheit betrachten. Im Winter ist es hier oben ziemlich kalt, deshalb empfehle ich einen Hut, Handschuhe und gute Winterstiefel zu tragen.
In der Seilbahnstation befinden sich ein Selbstbedienungsrestaurant und ein Restaurant mit Bedienung sowie ein Fotostudio, in dem man sich in Schweizer Trachten mit entsprechenden Accessoires (darunter z.B. ein Alphorn) verewigen kann.
Skifahren auf dem Titlis
Dank seiner Höhenlage ist der Titlis ein ideales Ziel für Skifahrer und Snowboarder. Die längste Piste des Skigebiets ist mehr als 12 Kilometer lang und erstreckt sich über eine Höhe von 2’000 Metern. Auf dem Gletscher kann man von Oktober bis Mai skifahren.
Die tiefer gelegenen Gebiete, wo die Pisten weniger anspruchsvoll sind (Trübsee, Gerschnialp und Untertrübsee), sind von Dezember bis April mit Schnee bedeckt. Vor zwei Jahren haben mein Mann und unser jüngerer Sohn das Gebiet der Gerschnialp ausprobiert, das auch für kleinere Kinder gut geeignet ist.
Skifahren mit Kindern: Gerschnialp (Engelberg)
Winterwandern
Wenn man wandern will, muss man zur Mittelstation Trübsee zurückgehen (ein Ticket nach Titlis ermöglicht hier das Aussteigen und Einsteigen), wo es einen leichten und schönen Spaziergang um den See gibt. Wir haben es vor zwei Jahren ausprobiert:
Winterwanderung um den Trübsee (Engelberg)
Diesmal verzichteten wir jedoch auf einen Spaziergang um den See, weil die Sonne bereits über dem Horizont unterging, aber wir konnten zumindest nicht widerstehen, auf dem zugefrorenen See zu rutschen. Wenn mehr Schnee liegt, gibt es beim Berghotel Trübsee eine Schlittelbahn. Es gibt sogar einen Zauberteppich, der euch und den Schlitten nach oben bringt.
Wünscht ihr euch mehr Cliff Walks und Hängebrücken?
Skyline Walk auf einer Höhe von 2677 m ü.M. bei der Station Birg auf dem Weg zum oben erwähnten Schilthorn.
First Cliff Walk in Grindelwald
Panoramabrücke in Sigriswil am Thunersee