Jedes Mal, wenn wir ins Emmental fahren, kommt es mir so vor, als ob die Zeit hier anders läuft. Manchmal vielleicht eher so, als wäre sie hier komplett stehen geblieben. Letztes Ostern war dieses Gefühl noch intensiver. Wir alle wissen, warum. Aber andererseits – der Blick auf die sanft geschwungene Emmentaler Hügellandschaft und die Alpen in der Ferne sind extrem seelenheilend. Und genau das haben wir letztes Jahr gebraucht, als wir diese Wanderung gemacht haben. Denn wir sollten an diesem Tag eigentlich woanders sein, und wir waren traurig. Aber wie gesagt, das Emmental kann die Seele heilen, und so haben wir hier die allgegenwärtige Pandemie für eine Weile vergessen können.
Anreise
Die Route beginnt im Dorf Lützelflüh, das weniger als 30 km nordöstlich von Bern liegt. Es ist leicht mit dem Zug erreichbar – von Bern über Burgdorf mit der Linie S4 / S44.
Trail
Für diese Route haben wir uns von der Tourenplaner-Website vom Wandermagazin SCHWEIZ inspirieren lassen. Wir haben sie nur leicht geändert, so dass es ein Rundweg war und wir nicht die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen mussten (siehe Foto). Wir liessen das Auto am Bahnhof stehen und machten uns in Richtung der Beschilderung zum Schulhaus in Goldbach auf. Vor dem Gebäude bogen wir links in Richtung Wald ab. Auf der linken Seite hatten wir einen schönen Blick auf Lützelflüh und voraus auf das weite Emmental.
Am Wegweiser Öli bogen wir rechts ab in Richtung Aspiegg und Hammegg. Nach etwa einem Kilometer erreichten wir den Hof Otzenberg.
Nach ein paar weiteren Dutzend Metern sanftem Anstieg entlang einer Schotterstrasse kamen wir zu einer Bank mit einer schönen Aussicht auf die Umgebung.
Der wohl grösste Nervenkitzel unserer Route kam am Saarbaum-Hof, wo wir ein Stück des Weges über die Weide laufen mussten und „Nahbegegnungen der dritten Art“ erlebten. Obwohl die Emmentaler Kühe auf den ersten Blick friedlich wirken, sollte man dennoch darauf achten, keine abrupten Bewegungen zu machen.
Wenn du zur Kuh gegenüber gehst
Hinter den Oberrieder Bauernhäusern biegt der Weg nach rechts ab und man befindet sich in der Mitte der Route. Der letzte leichte Anstieg erwartet einen, dann geht es grösstenteils auf einer asphaltierten Strasse den Berg hinunter ins Tal. Der letzte Abschnitt der Route führt über die Goldbachstrasse, die eine Strasse für Autos ist (zum Glück mit wenig Verkehr). Danach gelangt man zurück zum Schulhaus in Goldbach und von dort zurück zum Bahnhof.
Zusammenfassung
- Die Route ist 10 Kilometer lang.
- Sie führt grösstenteils über Feld- oder Asphaltwege, manchmal über Weiden und etwa 200 Meter durch den Wald. Dieser Teil kann jedoch auf einer parallel verlaufenden Asphaltstrasse umgangen werden. Ich wage zu behaupten, dass die Strecke mit einem guten Terrain-Kinderwagen machbar ist, wenn es euch nichts ausmacht, ihn ein Drittel der Strecke bergauf zu schieben (Höhenunterschied ca. 240 Meter).