Schloss Aigle und das Museum der Reben und des Weines

Wie letztes Jahr mussten wir auch dieses Jahr unseren Dominik in sein Eishockeycamp im Waadtländer Ferienort Leysin bringen. Und genau wie im letzten Jahr war das Wetter nicht gut genug, um in der Gegend wandern zu gehen. Letztes Jahr wählten wir einen Besuch im Swiss Vapeur Parc als Plan B, dieses Jahr entschieden wir uns für das hübsche Schloss Aigle. Vielleicht nicht so berühmt wie das nahe gelegene Schloss Chillon, aber dennoch sehr beeindruckend – wunderschön gelegen inmitten von Weinbergen und umgeben von den Alpen. Und passenderweise beherbergt es ein Museum, das die lokale Weinherstellung feiert.

Anreise

Mit dem Auto: Von Bern aus nimmt man die Autobahn A12 in Richtung Lausanne. Bei der Ausfahrt 14-La Veyre hält man sich auf der linken Spur und folgt den Schildern E27/E62/A9 nach Simplon/Gd-St-Bernard/Martigny/Montreux. Dann nimmt man die Ausfahrt 17 in Richtung Aigle/Ollon/Les Mosses und folgt der Beschilderung nach Aigle. In unmittelbarer Nähe des Schlosses gibt es 10 Parkplätze. Weitere Parkmöglichkeiten gibt es in der Avenue du Chamossaire und auf dem Parkplatz Chevron. Von hier aus sind es 7 Minuten Fussweg bis zum Schloss.

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Anstelle der Züge gibt es derzeit einen alternativen Busverkehr. Die Busse fahren jede Viertelstunde von Montreux, Gare (Bahnhof). Die Fahrt nach Aigle dauert 26 Minuten. Das Schloss ist vom Bahnhof Aigle aus in 15 Minuten zu Fuss erreichbar.

Öffnungszeiten und Eintrittspreise

Vom 1. Juli bis 31. August ist das Schloss täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet.

Vom 1. April bis 30. Juni ist es immer von Dienstag bis Sonntag von 10:00-18:00 Uhr geöffnet (ausser Ostern und Pfingstmontag). Vom 1. September bis 31. März ist es von Dienstag bis Sonntag von 10.00-17.00 Uhr geöffnet.

Eintritt: Erwachsene 11 Franken, Kinder 6-16 Jahre 5 Franken. Familieneintritt: Erwachsene 11 Franken, 1. Kind 5 Franken, 2. und weitere Kinder 3 Franken.

Aufgrund der vielen Stufen im Schloss ist das Gelände nicht für Personen mit eingeschränkter Mobilität geeignet, und Hunde sind auf dem Schlossgelände nicht erlaubt.

Schloss Aigle

Die ältesten Teile des Schlosses gehen auf das Ende des 12. Jahrhunderts zurück, aber sein Aussehen hat sich im Laufe der Jahrhunderte stark verändert. Sein heutiges Aussehen stammt grösstenteils aus der Zeit der bernischen Besatzung (1475-1798), als die Berner sie während der Belagerung zunächst zerstörten und dann weitgehend wieder aufbauten.

Nach der Waadtländer Revolution von 1798, bei der die Berner vertrieben wurden und der Kanton Waadt seine Unabhängigkeit als Teil der Schweiz proklamierte, wurde das Schloss von der Stadt Aigle erworben. Von 1804 bis 1972 war es Sitz des Gerichts und der Gefängnisse. Von 1804 bis 1916 diente das Schloss auch als Armenhaus der Stadt. Seit 1976 beherbergt es das Waadtländer Reben- und Weinmuseum sowie drei Säle für Anlässe, Bankette und Konferenzen.

Obwohl der größte Teil der Burg im Inneren restauriert und für Museumszwecke hergerichtet wurde und nur sehr wenig von den Möbeln, Waffen und anderen Gegenständen aus der damaligen Zeit zu sehen ist, die einen Besuch in einer Burg normalerweise interessant machen, gibt es viele Ecken und Winkel, die jedes abenteuerlustige Kind begeistern. Vor allem, wenn man die Wendeltreppe zum Turm und zu den äusseren Festungsanlagen hinaufsteigen kann.

Das Museum der Reben und des Weines

Nach dem Bezahlen des Eintrittspreises erhält man einen Plan (in mehreren Sprachen erhältlich), mit dem man das Innere des Schlosses und das Museum erkunden kann. Die einzelnen Räume sind nummeriert und der Plan gibt Auskunft darüber, wofür sie genutzt wurden, bevor hier das Weinbaumuseum eingerichtet wurde.

Der Besuch des Museums beginnt mit einem gut gemachten 8-minütigen Video, das die Schönheit der Region aus der Vogelperspektive zeigt und die Bedeutung der Weinindustrie in der Region erläutert. Genauso interessant ist die umfangreiche und gut präsentierte Sammlung von Weinetiketten. Das Museum enthält sowohl historische Objekte (wie z. B. riesige Weinpressen) als auch moderne Interpretationen aller Elemente, die mit der Weinherstellung zusammenhängen. Es gibt erklärende Videos (in französischer Sprache mit deutschen Untertiteln), „Labors„, zahlreiche interaktive Displays usw.

Kinderquiz

Es gibt ein Quiz für Kinder im Alter von 7 – 11 Jahren, bei dem sie während einer Schlossbesichtigung 8 mehr oder weniger knifflige Fragen richtig beantworten müssen. Unseren Kindern hat das Quiz viel Spass gemacht, aber leider war das Ende sehr enttäuschend. Sie dachten, dass es am Ende eine kleine Belohnung für die richtige Beantwortung der Fragen geben würde (wie beim Kambly Entdeckerpfad, oder kürzlich im Tessin auf dem Gipfel der Cardada oder bei der BZ Schatzsuche). Hier sehe ich auf jeden Fall Verbesserungsbedarf beim Marketing des Museums – denn wenn ich etwas für Kinder mache, dann führe ich es auch zu Ende, zur Zufriedenheit auch der kleinsten Kunden, oder?

Zusammenfassung

  • Die Besichtigung des Schlosses dauert etwa 1 1/2 Stunden und ist auch an einem regnerischen Tag einen Besuch wert.
  • Die Weinausstellung war interessant – nicht zu detailliert oder technisch zu langweilig (weder Kinder noch Erwachsene).
  • Das Schloss Aigle ist wie das Schloss Chillon in kleinerem Massstab, aber viel weniger touristisch, was der Sache nur dienlich ist. Man sollte also die Menschenmassen auf Schloss Chillon meiden und stattdessen dieses Juwel besuchen.

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Quelle: Besucherführer

Kategorien: Schlösser
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Autorin

Hana Hurábová

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