Heididorf: Besuch bei der berühmtesten Schweizerin der Welt

„Heidi, Heidi, Deine Welt sind die Berge…“ – jedes Mal, wenn unsere Kleinste den berühmten Eröffnungssong der Zeichentrickserie auf dem Fernsehbildschirm hört, setzt sie sich sofort auf das Sofa und nichts kann sie davon abhalten, sich die Geschichte von Heidi anzusehen. Das berühmteste Schweizer Mädchen der Welt aus Graubünden, das von seinem Grossvater väterlicherseits in den Schweizer Alpen umsorgt wird, stammt aus der Feder der Schriftstellerin Johanna Spyri im Jahr 1881. Und hat seither die Herzen mehrerer Generationen von Lesern auf der ganzen Welt erobert. Als ich erfuhr, dass unser Patrik ein Eishockeyturnier in Grüsch spielte, das nur weniger als 15 Minuten von Maienfeld entfernt ist, wusste ich, dass ich unsere Kleinste mitnehmen und wir das Heididorf besuchen würden. Da im Heididorf oberhalb von Maienfeld kann man nämlich erleben, wo Heidi zu Hause ist.

Wie man nach Heididorf kommt

Mit dem Auto

Heididorf liegt in der Ostschweiz im Kanton Graubünden, etwa eine Autostunde von Zürich entfernt. Von der Autobahn A13 nimmt man die Ausfahrt 13 – Maienfeld. Folgt dann den braunen Schildern „Heididorf„. Diese führen euch ins Zentrum von Maienfeld. Ab dem Zentrum von Maienfeld folgt man den braunen „Heididorf“-Schildern mit dem Auto- oder Bussymbol. Der Heididorf-Parkplatz befindet sich direkt vor dem Hotel Restaurant Heidihof. Vom Parkplatz aus sind es ca. 5 Gehminuten bis zum Heididorf. 

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln

Per Bahn oder Bus erreicht man Maienfeld im Halbstundentakt. Ab dem Bahnhof Maienfeld fährt der Heidi Bus (PostAuto) an Samstagen, Sonntagen und allg. Feiertagen vom Mai bis Oktober.

Zu Fuss: Heidiweg

Vom Bahnhof Maienfeld aus kann man den Heidiweg-Rundweg nehmen – unbedingt im Informationszentrum an der Bahnhofstrasse 1 vorbeischauen (Montag bis Sonntag geöffnet). Wenn man Gepäck hat, kann man es hier (gegen eine kleine Gebühr) deponieren.

Die Route führt dann am Schloss Brandis vorbei und durch die Strassen des historischen Städtchens Maienfeld.

Von der Stadt aus führt eine sanft ansteigende, von Weinbergen gesäumte Strasse zum Rofels. Ich hatte keine Ahnung, dass diese nördlichste Spitze Graubündens für seine vielen feinen Weine bekannt ist. Rund 42 Rebsorten werden hier von den 70 Weinbaubetrieben mit viel Liebe und Leidenschaft angebaut und verkauft. Vor allem der Pinot Noir aus der Bündner Herrschaft hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten und wird immer wieder zu den besten Weinen der Schweiz gezählt.

Von Heididorf führt der Heidiweg weiter zum Hotel-Restaurant Heidihof mit seiner grossen Panoramaterrasse. Von hier aus führt ein Weg durch einen Eichenwald und lokale Weinberge zurück nach Maienfeld. Man kann einen Spaziergang von ca. 200 m zum Heidibrunnen machen, den wir aber wegen des zunehmenden Regens ausgelassen haben.

Gehzeit vom Bahnhof bis Heididorf: 35min, Distanz: 2.4km
Gehzeit ganzer Rundweg: 1h 30min, Distanz: 6.5km

Heididorf

Öffnungszeiten und Eintrittspreise

Das Heididorf ist vom 15. März bis 15. November täglich von 10:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet CHF 13.90 für Erwachsene und CHF 5.90 für Kinder von 5 bis 14 Jahren. Kinder unter 10 Jahren müssen von einem Erwachsenen begleitet werden.

Hunde an der Leine sind im Heididorf erlaubt, dürfen aber nicht in die Gebäude und das Museum und müssen draussen warten.

Am Eingang jedes Gebäudes befindet sich ein Drehkreuz – man kann jedes Gebäude nur einmal betreten.

Was kann man in Heididorf sehen?

Heidihaus

Im Heidihaus geht man buchstäblich vom Boden bis zur Decke: Man sieht den Keller, in dem die Lebensmittel gelagert wurden, und dann geht man nach oben zur Stube, in dem Heidi und Peter auf einen warten. Natürlich kann man auch Heidis Zimmer betreten. Sehr beeindruckend ist auch die Sammlung von Büchern über Heidi in vielen Sprachen. Aber das grösste Highlight war die lebende Katze in „Grossvaters“ Bett 🙂 .

Heididorf hat auch seinen Grand Tour of Switzerland Fotospot. Der Fotostandort befindet sich im Vorgarten.

Heidis Alphütte

Im Sommer verbrachte Heidi die Zeit mit ihrem Grossvater in den Bergen im Zusammensein mit Tieren und Natur.

Dorfschule im Rathaus

Wie sah ein Klassenzimmer am Ende des 19. Jahrhunderts aus? Und war es damals überhaupt üblich, dass Kinder zur Schule gingen?

Museum Johanna Spyris Heidiwelt

Der Roman von Johanna Spyri ist ein unschätzbarer Beitrag zur Schweizer Kultur- und Literaturgeschichte. Die Geschichte von Heidi wurde in mehr als 55 Sprachen übersetzt und dient weiterhin als unerschöpfliche Inspirationsquelle für zahlreiche Musicals, Animationen und Filme.

Besucherzentrum

Neben dem Ticketverkauf bietet das Besucherzentrum auch authentische Souvenirs und Geschenke für kleine und grosse Heidi-Fans sowie kulinarische Spezialitäten aus der Region. Auch die kleinste Poststelle der Schweiz ist hier zu finden.

Zusammenfassung

  • Heididorf ist vor allem für Familien mit kleinen Kindern ein interessantes Ausflugsziel. Die Führung selbst dauert etwa ein bis zwei Stunden.
  • Mir gefiel das Gesamtkonzept des Heididorfs als eine Art kleines Freilichtmuseum, das zeigt, wie es auf dem Land und in den Bergen in der Schweiz Ende des 19. Viele zusätzliche Informationen (in Deutsch und Englisch) kann man auf den Informationstafeln an den Wänden in jedem Gebäude lesen.
  • Der Eingang zu jedem Gebäude ist nicht rollstuhlgerecht.
  • Der Heidiweg-Rundweg ist 6,5 km lang und sollte in etwa 1,5 Stunden bewältigt werden. Der Heidiweg ist mit roten „Heidiweg“-Schildern gekennzeichnet. Ein Faltblatt mit weiteren Informationen könnt ihr hier herunterladen. Die Strecke vom Bahnhof bis Heididorf ist mit dem Kinderwagen begehbar. Der Rückweg erfolgt in der gleichen Richtung.
Kategorien: Kultur-Museen, Wandern
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Autorin

Hana Hurábová

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