Wandern mit Kindern: von Leysin zum Roc de Veyges

Das Dorf Leysin, das auf einer Höhe von 1.200 Metern über dem Meeresspiegel liegt, wirbt mit dem Untertitel „Sauerstoff der Alpen“ – dank des sonnigen und milden Klimas ist der Ort als Kurort für Lungenkranke bekannt. Auch die 250 Kilometer örtlichen Wanderwege, Bergwanderwege und interessanten Radtouren bieten den Besuchern viele Möglichkeiten, die heimische Natur zu geniessen.

Anreise

Mit dem Auto: Von Bern aus nimmt man die Autobahn A12 in Richtung Lausanne. Bei der Ausfahrt 14-La Veyre folgt man den Schildern E27/E62/A9 auf der linken Spur nach Simplon/Gd-St-Bernard/Martigny/Montreux. Dann die Ausfahrt 17 in Richtung Aigle/Ollon/Les Mosses nehmen und der Beschilderung nach Aigle folgen. Von hier aus geht es 15 km bergauf nach Leysin.

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Zu dieser Zeit verkehren Busse anstelle von Zügen. Die Busse verkehren ab Montreux, Gare (Bahnhof) im Viertelstundentakt. Die Fahrt nach Aigle dauert 26 Minuten. Dort steigt man in den Zug ein, der einen in 25 Minuten nach Leysin bringt.

Ausgangspunkt – Route Roc et Hameau de Veyges

In der pdf-Broschüre und Liste der Sommerwanderungen von Leysin Tourisme habe ich für uns die Route N°3 – ROC ET HAMEAU DE VEYGES gewählt. Nur haben wir sie leicht abgeändert, weil ich als Ausgangspunkt das Centre Sportif de la Patinoire (Rte du Camping 4, 1854 Leysin) brauchte.

Vom Sportzentrum aus gingen wir in Richtung des Zentrums von Leysin. An der ersten Kreuzung bogen wir links ab und gingen die Strasse Les Ormonts entlang.

Auf den Schildern kann man auch die Streckenmarkierungen sehen. Wir sind natürlich der Route 3 in Richtung Ponty/Aigle gefolgt. Sobald man die Waldstrasse erreicht, geht es relativ steil bergab – wenn man diesen Weg nach Regen geht, sollte man aufpassen, dass man nicht auf den Steinen ausrutscht.

Der Weg führt weiter bergab, praktisch bis zum Wegweiser auf dem Foto unten. Danach geht es ein Stück auf ebenem Boden durch eine Weide, wo sich die ersten Ausblicke eröffnen. Doch dann geht es wieder in den Wald, wo ein schöner Parkour über Gebirgsbäche auf euch wartet.

Nachdem man sich dem Eisenbahnviadukt genähert hat, geht es eine Weile bergauf, aber dann, kurz vor dem Dorf Veyges, hat man wieder schöne Aussichten.

Veyges

Am Wegweiser in Veyges biegt man links in Richtung Roc de Veyges ab.

Roc de Veyges

Ein Aussichtspunkt, von dem aus man nicht viel sehen kann, wenn die umliegenden Bäume belaubt sind (es sei denn, man klettert auf einen Picknicktisch 😉 ). Nutzt also zumindest einen schönen Picknickplatz, an dem ihr euch entspannen könnt.

Dann geht es 30 Minuten lang den Waldweg hinauf zum Friedhof von Les Larrets. Hier werde ich einen kleinen historischen Abstecher machen. Als wir an den Grabsteinen vorbeigingen, fielen mir die vielen belgischen und französischen Flaggen auf den Grabsteinen auf (leider habe ich keine Fotos davon, ich fand es komisch, Fotos zu machen). Als wir zu Hause ankamen, gab ich nicht auf und stellte Nachforschungen an, um herauszufinden, was dieser Ort war. Ich fand heraus, dass es ein belgisch-französisch-polnischer Soldatenfriedhof ist. Wie ich oben geschrieben habe, ist Leysin ein berühmter Ort, an dem es Sonne, trockene und gesunde Luft gibt. Ab Januar 1916 nahm die Schweiz kranke Kriegsgefangene aus den deutschen und französischen Lagern des Ersten Weltkriegs auf, von denen einige an Lungen- oder Knochentuberkulose litten. Es handelte sich hauptsächlich um französische, belgische und englische Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten (die Deutschen wurden nach Davos geschickt). Aus Sorge um die moralische und physische Gesundheit dieser Männer bemühte sich das Aufnahmeland, ihnen eine Beschäftigung zu vermitteln, denn das Ziel der Internierung war die moralische Regeneration durch Arbeit. Ein französischer Leutnant, der während seiner Gefangenschaft in Schlesien Holzspielzeug hergestellt hatte, eröffnete im März 1916 in Leysin eine Schreinerei. Die Internierten banden Bücher für die Bibliotheken der grossen Sanatorien; es gab auch Schmiede, Schneider, Schuhmacher, Schreiner und Tischler; die Internierten arbeiteten auch auf den Feldern für die Bauern. Die „internierten Intellektuellen“ konnten ihre Studien in Lausanne, Genf, Neuenburg oder Freiburg fortsetzen.*

Obwohl bis Mai 1919 Tausende von Soldaten in Leysin behandelt wurden, überlebten 117 von ihnen (90 Franzosen, 17 Briten und 10 Belgier) leider nicht und wurden auf dem kleinen Friedhof in Veyges begraben.

Zurück in Leysin

Zusammenfassung

  • Der Weg ist 8,7 km lang und nicht für Kinderwagen geeignet.
  • Es ist keine Wanderung, für die man unbedingt 100 km fahren müsste. Aber wenn man in Leysin und Umgebung ist und „Natur pur“ geniessen und den Kopf frei bekommen möchte, kann ich ihn nur empfehlen.

Entdeckt die Umgebung

Quelle 1 & Quelle 2

Kategorien: Wandern
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Autorin

Hana Hurábová

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