chur arcas square buildings

Chur, die älteste Stadt der Schweiz, kennenlernen

Chur ist der Hauptort des grössten Kantons der Schweiz, Graubünden. Die Stadt liegt 593 Meter über dem Meeresspiegel und ist von den majestätischen Gipfeln der Alpen umgeben wie die Wände eines römischen Amphitheaters. Wir machten hier Halt auf dem Weg zum rocksresort LAAX, wo wir Anfang Oktober ein Wochenende verbrachten. Ich glaube, viele Touristen halten Chur für eine „Transitstadt“, aber im heutigen Beitrag werde ich versuchen, euch davon zu überzeugen, dass es sich auf jeden Fall lohnt, in der Hauptstadt des grössten Schweizer Kantons einen Zwischenstopp einzulegen und sich die Stadt genauer anzusehen.

Ein paar Worte über den Kanton Graubünden

Der grösste Kanton der Schweiz, Graubünden, war einst die römische Provinz Rhaetia Prima und hat seinen Namen von dem 1395 von Bergbauern gegründeten politischen Verein, dem Grauen Bund. Graubünden erstreckt sich fast über den gesamten südöstlichen Teil der Schweiz, grenzt im Osten an Österreich und im Süden an Italien und ist Quellgebiet zweier grosser europäischer Flüsse, des Rheins und des Inns.

Der gesamte Kanton ist offiziell dreisprachig – hier wird Deutsch, Italienisch und Rätoromanisch gesprochen. Daher hat er auch drei offizielle Namen: Graubünden, Grigioni und Grischun. Wenn wir die vierte offizielle Schweizer Sprache nicht vergessen und ihren französischen Namen hinzufügen wollten, hiesse sie Grisons. Die deutsche Sprache wurde von deutschen Handwerkern „eingeführt“, die hierher kamen, um die 1464 durch einen Brand zerstörte Stadt Chur wiederaufzubauen.

Graubünden trat 1803 der Schweizerischen Eidgenossenschaft bei.

Die Stadt Chur

Chur ist die älteste kontinuierlich bewohnte Stadt nördlich der Alpen. Sie ist seit 3.000 v. Chr. besiedelt, aber archäologische Funde wurden hier schon um 11.000 v. Chr. gemacht. Gegründet wurde sie „offiziell“ als Curea Rhaetorium im Jahr 15 v. Chr. von den Römern. *

Chur – Knotenpunkt der Bahnen

Chur ist eine tragende Säule der Bahnstrecken – bekannt als Ausgangspunkt für eine der schönsten Bahnfahrten der Welt, den Bernina-Express, und als Umsteigebahnhof für den Glacier-Express, von wo aus dieser „langsamste Schnellzug der Welt“ weiter nach Zermatt fährt. Der Bernina Express verbindet Chur mit dem Albulapass und St. Moritz, von wo er über den Berninapass nach Tirano weiterfährt, wo er in ein Postauto Richtung Lago di Como und Lugano umsteigt. Die Abschnitte Albulapass und Berninapass gehören zum UNESCO-Welterbe. Der Glacier Express fährt von St. Moritz und Davos nach Chur und dann südwestlich über die Alpen nach Zermatt.

Wenn ihr nur mit dem Zug nach Chur fahrt, lohnt sich ein Besuch im Tourismusbüro unter dem Bahnhof. Hier kann man einen Stadtplan abholen und einen Rundgang machen.

Vom modernen Bahnhof aus kann man zu Fuss in die lebendige Altstadt gehen. Wir wussten, dass wir nicht viel Zeit in Chur hatten, also wollten wir so viel wie möglich erkunden. Bevor man die Nord-Süd-Hauptstrasse, die Poststrasse, erreicht, die die Altstadt in zwei Hälften teilt, kommt man am imposanten Gebäude der Rhätischen Bahn und an der Villa des Bündner Kunstmuseums vorbei.

Wenn man die Poststrasse in Richtung Süden geht, erreicht man das Rathaus aus dem 15. Jahrhundert, dessen Innenhof von Arkaden eingerahmt wird.

Altstadt

Die Strassen der Altstadt, in der Autos verboten sind, sind geprägt von Brunnen und schön bemalten Hausfassaden – sei es mit Malereien, die an frühere Zünfte erinnern, oder mit zeitgenössischer Strassenkunst.

Martinskirche

Die Reichsgasse endet am kleinen Martinsplatz, der von der gotischen Martinskirche aus dem Jahr 1491 beherrscht wird, die vor allem wegen ihrer drei Glasfenster von Alberto Giacometti, einem der bedeutendsten Bildhauer des 20. Jahrhunderts, interessant ist. Ihr schlanker Uhrenturm ist ein Wahrzeichen der Stadt.

Kathedrale St. Mariä Himmelfahrt

Links hinter der Martinskirche befindet sich der Hügel mit der Kathedrale St. Mariä Himmelfahrt, einem weiteren Wahrzeichen der Stadt. Auf dem Weg dorthin kommt man am Rätischen Museum vorbei. Der Dom wurde zwischen 1151 und 1272 im spätromanischen und gotischen Stil erbaut. Der Dom ist der “ Mittelpunkt “ des Hofplatzes, der aus Barockpalästen aus dem 18. Jahrhundert besteht, in denen die religiöse Elite untergebracht war. Das Innere der Kathedrale ist wunderschön dekoriert, aber man kann hier keine Fotos machen, also müsst ihr schon selbst hingehen, um die Pracht zu bewundern 🙂 )

Arcas

Wenn man von der Kathedrale zurück zum Martinsplatz geht und nach rechts abbiegt, kommt man zum Arcas-Platz, wo man in den Gärten der örtlichen Restaurants sitzen kann.

Zuzu’s Cupcakes

Wenn ihr leckere hausgemachte tschechische Süssigkeiten, Kuchen und Desserts geniessen wollt, besucht Zuzu’s Cupcakes in der Reichgasse 61 (direkt hinter dem Rathaus, ihr könnt es nicht verfehlen 🙂 ). Zuzana bäckt diese köstlichen Leckereien jeden Tag selbst.

Hat euch dieser Blogbeitrag gefallen? Ich würde mich freuen, wenn du ihn teilst! 🙂

*Quelle: Tourist Guide Switzerland – JOTA, 2011 (übersetzt aus Teller, M: “The Rough Guide to Switzerland”, Rough Guide 2010)

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Kategorien: Städte
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Autorin

Hana Hurábová

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