Wie ihr aus meinem Blog wisst, machen wir meistens Tagesausflüge ins Berner Oberland, eine Region in unserer Nähe, zum Skifahren. Aber dieses Mal beschlossen wir, ein paar Tage irgendwo weiter weg von unserem Ort zu verbringen. Nachdem wir einige Stunden im Internet gestöbert hatten, entschieden wir uns für das Skigebiet Saas-Fee im Kanton Wallis, wo wir noch nie zuvor waren. Überzeugt hat uns, dass Saas-Fee dank seiner Höhenlage Schneesicherheit bietet und mit seinen abwechslungsreichen Pisten die Bedürfnisse von Jung und Alt, Anfängern und Fortgeschrittenen erfüllt.
Saas-Fee
Saas-Fee ist ein Ferienort in den Walliser Alpen nahe der Grenze zu Italien. Das Bergdorf liegt auf einer Höhe von 1800 m über dem Meeresspiegel und ist von monumentalen Schweizer 4-Tausendern umgeben. Saas-Fee wurde Mitte des 19. Jahrhunderts für den Tourismus entdeckt und besteht heute aus traditionellen und relativ modernen Hotels mit Giebeldächern, die den Charakter und die Grösse der früheren Gebäude respektieren müssen – so wirkt der Ort schön kompakt und homogen. Man findet auch alte Holzhäuser auf Stelzen (Stadel) und eine grosse Auswahl an Aprés-Ski-Bars, gemütlichen Cafés und Restaurants in den engen Gassen, wo man sich mit Schweizer Spezialitäten verwöhnen lassen kann.
Die Gemeinde setzt sich für einen nachhaltigen und umweltfreundlichen Tourismus ein. Um saubere Luft und Ruhe zu bewahren, ist Saas-Fee einer von nur 15 Schweizer Ferienorten, in denen keine Autos erlaubt sind. Andere sind z.B. Zermatt, Stoos, Mürren, Melchsee-Frutt oder Wengen. Am Dorfeingang befindet sich ein grosses Parkhaus (gegen Gebühr). Keine Sorge, man verirrt sich nicht, die Strasse führt nur nicht weiter. Bei der Einfahrt waren wir besorgt, ob unser Auto mit der Dachbox hineinpassen würde (die Messschranke sah gefährlich niedrig aus), aber anscheinend war es nur eine optische Täuschung und wir passten hinein.
Hotelgästen steht ein kostenloser Shuttle zur Verfügung, der ihr Gepäck zum/vom Parkhaus bringt. Man fährt einfach in das Parkhaus, parkt direkt auf der Etage, in die man eingefahren ist, und ruft sein Hotel an. Dann lädt man sein Gepäck mit Hilfe des Personals in das Hoteltaxi um, fährt in das Innere des Parkhauses und parkt, während der Rest der Familie gemütlich in dem niedlichen kleinen Fahrzeug wartet. Wenn man einen Tag zum Skifahren hier ist, kann man ein Taxi zur Gondelstation bestellen oder die örtlichen Elektrobusse nehmen (oder etwa einen Kilometer laufen).
Saas-Fee im berühmten Last Christmas Video
Es war im Jahr 1984, als ein gewisser Georgios Kyriacos Panagiòtou, auch bekannt als George Michael, einen Song für die Weihnachtszeit schrieb, der sofort zu einem Klassiker wurde. Es brauchte ein Musikvideo, und es brauchte einen Schauplatz, der gleichzeitig intim und spektakulär, wiedererkennbar und himmlisch war. Und so wurde Saas-Fee 1984 plötzlich weltberühmt, als es zum Schauplatz des Musikvideos zu Last Christmas von Wham! wurde.*
Skifahren in Saas-Fee
Das Skigebiet in Saas-Fee ist insofern einzigartig, als es sich buchstäblich in einem Gletscher-Amphitheater befindet, weshalb man hier auch im Sommer Ski fahren kann. Da die meisten Pisten auf einer Höhe von 2500 bis 3500 Metern über dem Meeresspiegel liegen und die 4000er-Gipfel reichlich Schatten spenden, ist Saas-Fee eines der schneesichersten Skigebiete Europas. Fast die Hälfte der Fläche der abwechslungsreichen Pisten liegt auf „ewigem Schnee“. Anfänger und Fortgeschrittene kommen hier voll auf ihre Kosten. Der Übersichtlichkeit halber habe ich den offiziellen Plan auf Saas-Fee zugeschnitten (zum Skigebiet Saastal gehören auch die Skigebiete Saas-Grund und Saas-Almagell).
Einzigartig in Saas-Fee ist die 14 Kilometer lange „Panorama“-Piste, die am höchsten Punkt des Gebietes auf dem 3’500 Meter hohen Mittelallalin-Gletscher beginnt. Die Station Mittelallalin ist die höchstgelegene Metrostation der Welt. Ja, die „Alpin-Metro“ bringt euch von der Bergstation Felskinn zum Mittelallalin. Und die Touristenattraktion des Mittelallalin-Gletschers ist auch das höchste Drehrestaurant Europas, das sich innerhalb einer Stunde dreht und den Besuchern einen Panoramablick auf die nahen Viertausender bietet.
Das Hauptskizentrum befindet sich rund um den Felskinn (3.000 m). Der Aufstieg von der Felskinn-Station zu den Pisten ist ebenso interessant – er führt durch einen langen Felstunnel. Von hier aus führen schöne rote und blaue Pisten zur Station Morenia (2.550 m), wo sich auch ein Restaurant mit Terrasse befindet. Der andere „Ski-Ast“ sind die Pisten rund um die Längfluh (2.870 m). Von Saas-Fee führt eine moderne 10er-Gondelbahn hinauf. Von der Endstation Spielboden (2’450 m) führt eine Pendelbahn zur Längfluh. Hier geniesst man Aussicht auf die einzigartigen Gletscherformationen.
Abseits des Hauptgebietes liegt der etwas übersehene Gipfel Plattjen (2 567 m). Übungspisten für Skischulen und sanfte blaue Pisten befinden sich auf dem flachen Boden des Bergkessels direkt am Rande von Saas-Fee (Dorflifte).
Ausserdem gibt es zwei Snowparks, die sowohl Anfängern als auch Profis gefallen werden. Im Morenia-Gebiet gibt es einen Freestyle-Park mit verschiedenen Jumps, Boxen, Rails, Superpipes und einer U-Rampe. Der zweite Snowpark befindet sich bei den bereits erwähnten Dorfliften. Hier gibt es unter anderem einen vermessenen Slalom und verschiedene Sprünge (habt ihr übrigens unsere Reels auf Instagram schon gesehen? Hier geht’s, damit ihr euch ein besseres Bild davon machen könnt, wo die ganze Familie Spass haben kann 😉 ).
Hotel Alphubel
HINWEIS: Dies ist keine bezahlte Zusammenarbeit mit dem Hotel. Wir haben das Alphubel Hotel selbst ausgewählt, basierend auf unseren eigenen Wünschen und verfügbaren Bewertungen. Da uns der Aufenthalt hier aber gut gefallen hat, empfehle ich es gerne weiter.
Das Hotel liegt etwa einen Kilometer von der Gondelstation entfernt. Damit man nicht jeden Morgen seine Skiausrüstung aus dem Hotel schleppen muss, hat das Hotel einen kostenlosen Skidepotraum nur wenige Schritte von der Gondelstation entfernt. Man kann entweder durch das Dorf zum Skidepot laufen (ein schöner 10-minütiger Spaziergang) oder den kostenlosen Bus nehmen, der in der Nähe des Hotels hält (Haltestelle Allalin, alle 4 lokalen Linien halten hier).
Wir waren für 3 Nächte mit Halbpension im Hotel. Obwohl das Hotel etwas in die Jahre gekommen ist (das Badezimmer ist etwas veraltet und erinnert an die 70er Jahre), ist es gut gepflegt, sehr sauber und wirkt gemütlich. Wir hatten ein nach Süden orientiertes Zimmer mit einem Balkon, den ich auf jeden Fall empfehlen kann. Der Blick auf das Dorf und die Berge ist absolut atemberaubend. Die Kinder genossen nach dem Skifahren wieder das Spielzimmer mit Billard und Tischtennis.
Das Essen im Hotel war absolut klasse: morgens gab es ein Frühstücksbuffet, zum Abendessen gab es jeden Tag ein Vier-Gänge-Menü (Salat, Suppe, Hauptgericht, Dessert). Manchmal landete noch ein „Gruss aus der Küche“ auf unserem Tisch (unser Gruss an den Koch 🙂 ). Man konnte sogar sein Hauptgericht aufstocken, wenn man sich nicht satt fühlte. Wenn ihr eine Familie seid, dann ist dieses 3-Sterne-Hotel genau das Richtige für euch.
Zusammenfassung
- Da Saas-Fee in Bezug auf die Skipasspreise zu den teureren Skidestinationen gehört, lohnt sich ein Mehrtagesskipass.
- In Saas-Fee kann man in mehreren lokalen Sportgeschäften problemlos die Skiausrüstung mieten.
- Bei einem längeren Aufenthalt in Saas-Fee ist das Thermalbad Brigerbad, etwa 30 Kilometer von Saas-Fee entfernt, auf jeden Fall einen Besuch wert.
- Wer sich eine Pause vom Skifahren gönnen möchte, kann die 6 Kilometer lange Schlittelbahn ab der Bergstation der Hannigbahn ausprobieren.
- Auch hier muss das Skigebiet von Zeit zu Zeit die Lifte wegen schlechten Wetters teilweise oder ganz schliessen. Aber wer geht schon bei einem Schneesturm Skifahren?