Südlich von Grindelwald, auf einer Höhe von 2.668 Metern, befindet sich der Ischmeergletscher, wortwörtlich das „Meer aus Eis“. Um ihn fast zum Greifen nah zu haben (ok, vielleicht übertreibe ich ein bisschen), muss man den fast drei Kilometer langen Weg von der Alp Pfingstegg zum Berghaus Bäregg nehmen. Es ist eine relativ kurze Wanderung, nur 5,4 km hin und zurück, aber die Aussicht ist angesichts der Höhe wirklich „wohlverdient“.
Anreise
Grindelwald Pfingstegg liegt in der Jungfrauregion und ist mit dem Auto oder den öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar.
Mit dem Auto: Von Bern aus fährt man auf der Autobahn A6 in Richtung Interlaken. Die Ausfahrt Wilderswil nehmen und sich rechts halten. Weiter in Richtung Grindelwald. Im Dorf rechts hinter der Kirche abbiegen und der Beschilderung „Pfingsteggbahn“ folgen. In unmittelbarer Nähe der Seilbahnstation befindet sich ein gebührenpflichtiger Parkplatz, der auch in der sommerlichen Hochsaison genügend Parkplätze bietet. Die Parkgebühren können an einem Münz- und Kartenautomaten bezahlt werden, oder man nutzt die Sepp-Parking-App zum Bezahlen.
Mit den öV: Von Interlaken-Ost sind es 34 Minuten bis zum Bahnhof Grindelwald (Achtung, nicht Grindelwald-Terminal!). Vom Bahnhof aus kann man entweder den Bus 122 bis zur Haltestelle der Pfingsteggbahn nehmen (der Bus fährt nur einmal pro Stunde, immer um .16, dauert 5 Minuten) oder zu Fuss gehen – es ist ein angenehmer Spaziergang, der weniger als 15 Minuten dauert.
Pfingsteggbahn
Die Luftseilbahn (übrigens die älteste Seilbahn im Tal) auf die Alp Pfingstegg ist von Mai/Juni (je nach Wetterlage) bis Oktober in Betrieb. Ein Retourbillett für einen Erwachsenen kostet 28 Franken, mit Halbtax Abo zum halben Preis, und Kinder von 6 bis 15 Jahren zahlen 14 Franken für ein Retourbillett (mit Juniorkarte erhalten sie ein Gratisticket). Mit dem Regional-Pass Berner Oberland fährt man gratis.
Im Juli und August verkehrt sie von 8.30 Uhr bis 19 Uhr im 15-Minuten-Takt. Im Mai, Juni, September und Oktober verkehrt er von 9 bis 18 Uhr im 20-Minuten-Takt.
Alp Pfingstegg
Pfingstegg präsentiert sich in seinen Werbematerialien als Paradies für Familien mit Kindern. Und das ist kein Wunder. Hier kann man einen ganzen Tag verbringen, ohne dass es langweilig wird.
Restaurant & Spielplatz
Schon wenn man mit der Luftseilbahn hinauffährt, kann man im Bergrestaurant Pfingstegg mit seiner Terrasse mit Blick auf Grindelwald einen Kaffee trinken oder etwas Gutes geniessen, während sich die Kinder auf dem angrenzenden Spielplatz mit Rutschen und anderen Spielelementen austoben können.
Sommer Rodelbahn & Fly Line
Von den beiden örtlichen Abenteuerattraktionen haben wir uns für die Rodelbahn entschieden. Sie ist 725 Meter lang, führt durch eine Alp und man kann mit einer Geschwindigkeit von bis zu 45 km/h hinuntersausen. Erwachsene zahlen 6 Franken für eine Fahrt, Kinder von 8 bis 15 Jahren 4 Franken und Kinder von 4 bis 7 Jahren (nur in Begleitung eines Erwachsenen) 2 Franken. Die Rodelbahn ist ab 10:30 Uhr geöffnet.
Man kann auch die Fly Line ausprobieren, bei der man 2,5 Minuten lang in einer Höhe von 350 Metern über die Bäume fliegt. Ein Lift bringt euch auch wieder nach oben, damit ihr nicht zurücklaufen müsst.
Wandern von der Alp Pfingstegg zum Berghaus Bäregg
Die Route beginnt und endet bei der Bergstation der Pfingsteggbahn. Man folgt der Beschilderung in Richtung Bäregg. Zuerst geniesst man schöne Ausblicke auf Grindelwald, dann führt der Wanderweg durch den Wald und anschliessend unter den Felswänden hindurch. Zur Hütte sind es ca. 2,7 km bergauf mit einem „vernünftigen“ Höhenunterschied von ca. 670 m.
Wenig später beginnt der steile Aufstieg zur Bäregghütte. Im Hintergrund sind die schneebedeckten Gipfel des Fiescherhorns zu sehen. Der Weg verengt sich und windet sich in Kurven und natürlichen Stufen nach oben. Rechts unten im Tal sind die Reste des Unteren Grindelwaldgletschers zu sehen.
Bäregghütte
Nach etwa anderthalb Stunden erreicht man die Bäregghütte, wo man typische Schweizer Snacks (Suppen, Rösti, Würste, Chnoblibrot, Früchtewähen, Meränge oder Eis) bestellen kann. Wer möchte, kann in 3 Stunden zur nächsten Hütte, der Schreckhornhütte, weiterwandern, allerdings ist dies ein alpiner Bergweg (blau-weiss markiert), der nur für geübte Wanderer geeignet ist.
Zurückwandern
Die Bilder zeigen, wie der Wanderweg aussieht. Zum Glück gibt es an einigen Stellen Geländer zur Sicherheit. Wenn man nicht zur Bergstation der Luftseilbahn zurückgehen möchte, kann man beim Wegweiser Wysseflüö links in Richtung Berggasthaus Marmorbruch abbiegen (auf der Karte oben als grüne Route 5) und gelangt so zurück zum Parkplatz.
Zusammenfassung
- Es ist eine relativ kurze (5,4 km), aber relativ anspruchsvolle Wanderung, vor allem im letzten Abschnitt. Wir haben hier aber auch schon fünfjährige Kinder gesehen oder Eltern, die die Wanderung mit kleinen Kindern in der Babytrage geschafft haben.
- Man kann die Wanderung mit einem Ausflug in die Gletscherschlucht kombinieren.