Eine Wanderung zu diesem schönen Bergsee im Naturpark Diemtigtal hatte ich schon seit fast einem Jahr geplant. Ich bekam einen Tipp von einer einheimischen Freundin und es ist wirklich einer dieser „Geheimtipps“. Der Seebergsee liegt auf einem Plateau zwischen dem Simmental und dem Diemtigtal im Berner Oberland. Obwohl er katastermässig in der Gemeinde Zweisimmen liegt, gehört er doch zum Naturpark Diemtigtal. Ich bin so froh, dass wir bei schönem Herbstwetter hierher fahren konnten, als sich die bunten Bäume im ruhigen See spiegelten, dessen Oberfläche nur von Stockentenfamilien bestrichen wurde.
Anreise
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Mit Bus oder Bahn bis Zweisimmen. Dann mit dem Wandertaxi nach Meienberg. Dieses Wandertaxi verkehrt nur in der Hochsaison (Juni – Oktober) und nur zweimal wöchentlich (dienstags und donnerstags) nach Voranmeldung bei der Tourist Information Zweisimmen (+41 33 722 11 33, zweisimmen@mob.ch). Abfahrt in die Berge: 9.00 Uhr, Rückkehr: 15.30 Uhr.
Mit dem Auto: Von Bern aus über die Autobahn A6 in Richtung Wimmis – Oey – Naturpark Diemtigtal – Zwischenflüh – Parkplatz Seeberg. Von hier startet die Wanderung direkt zum Seebergsee. Wenn man mit dem Auto unterwegs ist, sollte man unbedingt am Automaten bei der Bäckerei in Zwischenflüh (gleich nach der Abzweigung von der Hauptstrasse Richtung Grimmialp) eine Tageskarte für 10 Franken kaufen, die als Parkkarte dient! Achtung, der Automat nimmt nur Münzen! Danach geht es auf der kurvenreichen Bergstrasse sicher hinauf zum Parkplatz Seeberg. Die 10 km lange Asphaltstrasse ab Zwischenflüh ist sehr schmal, mehr oder weniger nur für ein Auto geeignet, aber es gibt Ausweichstellen entlang der Strecke.
Wenn ihr eure Wanderung beim Parkplatz Meienberg starten soll, gibt es andere Variante: Anreise mit dem Auto via Grubenwald (Seite Zweisimmen) zum Parkplatz Meienberg, auf halbem Weg steht ein Automat, an dem man die Bewilligung für Fr. 5 lösen kann.
Lange Rundwanderung um den Seebergsee
Wir wählten für unsere Wanderung den „langen“ Rundweg (grün). Im Grunde haben wir erst vor Ort anhand der Schilder erfahren, dass man auch einen kurzen Rundweg (blau) machen kann, bei dem man am Restaurant Stierenberg abbiegt, aber da wir bereits eine solche Tour geplant hatten, wollten wir sie auf keinen Fall nur mit einem kurzen Rundweg beenden. Seltsamerweise haben nicht einmal die Kinder dagegen protestiert, dass wir weitergehen wollten. Denn sonst hätten wir weitere wunderbare Aussichten verpasst (siehe unten).
Obwohl es vom Parkplatz Meienberg bis zum See weniger als zwei Kilometer sind, benötigt man laut Wegweiser 35 Minuten für diese Strecke. Das liegt daran, dass man nach etwa einem Kilometer Fussmarsch einen steilen Hügel bis zum Bergpass „Puur“ hinaufsteigen muss und dann erst zum See hinuntergeht.
Seebergsee
Dieser See, der auf einer Höhe von 1.831 m über dem Meeresspiegel liegt und eine Fläche von 6 Hektar hat, ist ein sehr angenehmer Ort, um neue Energie zu tanken. In den Sommermonaten kann man im See auch baden. Er ist ein wunderbarer Ort für ein Picknick, aber Vorsicht! Grillieren und Zelten sind hier verboten.
Alp Stierenberg
Weiter geht es auf dem Wanderweg zur Alp Stierenberg, wo es ein gutes Bergrestaurant mit sehr freundlicher Bedienung und feiner Küche gibt.
Gestärkt mit leckerem hausgemachtem Schokoladen- und Haselnusskuchen ging es weiter. Unsere Schritte führten uns hinauf auf 1 987 m ü. M. zum Gubipass. Und hier wurden wir mit einer spektakulären Aussicht auf die schneebedeckten Alpen, Zweisimmen, den Saanenmöserer und den Rinderberg belohnt. Diesen Teil der Strecke, der mehr oder weniger entlang der Kontur um die Chumigalm führte, entschieden sich unsere Kinder für einen Trailrun, anstatt die herrliche Aussicht zu geniessen 🙂
Beim Wegweiser Hinder-Chumi hatten wir im Grunde die Hälfte der Strecke hinter uns gebracht und machten uns auf den Weg zurück zum Ausgangspunkt. Obwohl der Weg wieder leicht anstieg, lag er im angenehmen Schatten der Bäume. Wir verscheuchten sogar ein (vermutlich) Auerhuhn mit unseren Schritten.
Nach dem Wegweiser Vorder Chumi befanden wir uns in einer anderen Landschaft. Manchmal fühlte ich mich eher wie in den schottischen Highlands oder in einer seltsamen Mondlandschaft, in der Tausende von Steinbrocken aus dem riesigen Rucksack von jemandem „da oben“ herausgefallen waren.
Nach der Überquerung eines Gebirgsbaches erwartete uns der letzte Abschnitt des Wanderweges. Aufsteigen, absteigen und der letzte Aufstieg. Aber da wussten wir schon, dass wir uns unserem Auto nähern würden, also war es nicht so schwierig 🙂 )
Zusammenfassung
- Die Strecke ist 10,5 km lang.
- Es handelt sich um einen Bergwanderweg (rot-weisse Markierungen), also gutes Schuhwerk nicht vergessen.