Wanderung zum berühmten Landwasserviadukt

Ich wage zu behaupten, dass das zweitbekannteste Bild der Schweiz nach dem Matterhorn der rote Zug ist, der aus dem Tunnel im Felsen kommt und die hohe Steinbrücke überquert. Ja, es ist ein fotografischer und Instagram-Klassiker. Bei dieser Brücke handelt es sich um das Landwasserviadukt, das an der Albulabahnstrecke liegt und mit ihr zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Im heutigen Artikel zeige ich euch, wie man nicht nur über den Landwasserviadukt fahren, sondern auch auf ihn gelangen und ikonische Fotos für das Album (oder die sozialen Medien 😉 ) machen kann.

Albulabahn

Die Bahnstrecke ist etwas mehr als 61 km lang und führt von Thusis (697 m ü. M.) in den bekannten Wintersportort St. Moritz (1 775 m ü. M.). Der Bau des ersten Abschnitts der Strecke begann 1898 und wurde fünf Jahre später, 1903, abgeschlossen. Sie ist einzigartig, weil die Züge auf dieser Strecke ohne Zahnräder fahren können. Die Höhenunterschiede wurden durch den Bau von spiralförmigen Tunneln im Fels oder eines Kreisviadukts überwunden. Die Strecke wird von der Rhätischen Bahn (RhB) betrieben und verbindet hauptsächlich die Kantonshauptstadt Chur mit St. Moritz und dem gesamten Engadin. In St. Moritz trifft sie auf die ebenso bekannte Berninabahn, die nach Tirano in Italien führt. Diese beiden Bahnen gehören seit 2008 gemeinsam zum UNESCO-Welterbe.

Preda – Bergün: Tunnels und Schlitteln

Im Anstieg zwischen Bergün und Preda mussten beim Bau der fünf Kilometer langen Strecke mehr als 400 Höhenmeter überwunden werden. Zwei klassische Tunnel, drei Spiraltunnel und eine Reihe von Brücken bewältigten diese Aufgabe, indem sie die Strecke in kreisförmigen Schleifen allmählich in die Höhe klettern ließen, was für ein authentisches Erlebnis sorgt. Dieser Streckenabschnitt ist nicht nur für seine Kurven berühmt, sondern auch für die sechs Kilometer lange Schlittenbahn, die entlang und unter der Bahn verläuft. Dank der Beleuchtung der Bahn kann man hier auch abends schlitteln. Damit ist sie die längste beleuchtete Schlittenbahn Europas. Wenn ich also das nächste Mal im Winter hierher komme, muss ich das unbedingt ausprobieren! Und ich muss meinen Schlitten nicht mitbringen, denn ich kann ihn im Voraus buchen und mieten. Ein ganzer Schlitteltag (inklusive Bahnübergänge auf der Strecke Preda – Begrün) kostet 42 CHF für einen Erwachsenen (30 CHF mit Halb-Tax) und 21 CHF für Kinder von 6 bis 15 Jahren (10 CHF mit Junior-Karte). In Bergün kann man das Museum der Albulabahn besuchen, das zum UNESCO-Welterbe gehört.

So kommt man zum Landwasserviadukt

Wie ich bereits geschrieben habe, ist die Hauptattraktion der Route zweifelsohne das berühmte Ladwasserviadukt. Das Viadukt ist 136 Meter lang, und fünf Kalksteinpfeiler stützen die sechs 20 Meter hohen Bögen. Die Brücke wurde im Jahr 2009 komplett renoviert. Wenn man mit dem Zug fährt, hat man nicht viel davon, aber wenn man direkt darunter steht, kann man die atemberaubende Schönheit genießen.

Mit dem Zug: Am Bahnhof Filisur aussteigen und den Hinweisschildern zur Brücke folgen.

Mit dem Auto: Parkplatz Landwasserviadukt auf der Karte eingeben. Der Parkplatz ist nicht gross; es kann sein, dass er zu Beginn der Saison früh komplett voll ist. Von hier aus folgt man dem geraden Schotterweg entlang des Flusses.

Aussichtspunkt Süd

Zuerst wollte ich zum Aussichtspunkt Süd gehen, weil er laut Wegweiser näher lag, aber leider war der Weg wegen Holzfällarbeiten gesperrt. Also musste ich umkehren.

Aussichtspunkt Nord

Also kehrte ich zum nächsten Wegweiser zurück und nahm den Weg nach links. Es sieht aus wie eine Sackgasse, die nur zu den Häusern auf dem Bild führt, aber das ist sie nicht. Gleich hinter ihnen führt der Wanderweg weiter. Die genauen Koordinaten des Weges sind hier zu finden. Nach etwa einem Kilometer kommt man zu dem bereits erwähnten Parkplatz.

Der Weg führt entlang des Flusses, bis man eine Brücke überquert und einen weiteren Wegweiser findet. Hier geht es links auf einem ziemlich steilen Pfad weiter, der durch den Wald an einem weiteren kleinen Viadukt vorbeiführt. In weniger als 5 Minuten erreicht man die Aussichtsplattform.

Die Aussichtsplattform ist ziemlich klein, und ich glaube, in der Hochsaison ist sie recht überfüllt. Aber man kann von hier aus den Blick auf den Landwasserviadukt in seiner ganzen Pracht geniessen.

Unterhalb des Viadukts

Um direkt zum „Fuß“ des Viadukts zu gelangen, muss man vom Aussichtspunkt Nord zurück zum Wegweiser absteigen und dem breiten Schotterweg folgen. In weniger als 10 Minuten erreicht man das Viadukt. Der untere Aussichtspunkt am Fluss bietet eine ganz andere Perspektive, und hier wird die Grösse des Viadukts erst richtig deutlich.

Man kann hier auch ein Picknick machen; Feuerholz ist vorhanden. In der Zwischenzeit kann man auf den nächsten roten Zug warten.

Wann fahren die Züge auf dem Landwasserviadukt?

Die Züge überqueren das Viadukt einmal pro Stunde. Normalerweise fahren 2 Züge pro Stunde, einer aus jeder Richtung. Und sie folgen einander innerhalb von etwa 5 Minuten. Zuerst fährt ein Zug kurz vor dem Ganzen in Richtung Filisur (d.h. in den Tunnel – man hört ihn pfeifen), dann kommt ein paar Minuten später (etwa 3 Minuten nach dem Ganzen) ein Zug aus dem Tunnel. Manchmal fährt auch ein Zug dazwischen, aber das sind eher Güterzüge. Wenn man sich am nördlichen/oberen Aussichtspunkt befindet, hat man genügend Zeit, seine Fotoausrüstung einzupacken und unter das Viadukt zu gehen, nachdem der zweite Zug vorbeigefahren ist.

St. Moritz

Ursprünglich war der Landwasserviadukt das Ziel meiner Reise, aber dann habe ich beschlossen, dass mich eine zusätzliche Stunde von Filisur nach St. Moritz nicht umbringen würde. Denn wann werde ich schon wieder die Gelegenheit haben, hierher zu kommen? St. Moritz liegt auf einem Hügel, so dass man mit dem Ortsbus oder zu Fuß ins Zentrum gelangen kann. Die Stadt hat sogar Rolltreppen, die die Besucher nach oben bringen, um ihnen die Mühe zu erleichtern. Hier sind nur ein paar der Highlights, für die St. Moritz berühmt ist:

  • Zweimal fanden hier die Olympischen Winterspiele statt (1928 und 1948).
  • Vor 3000 Jahren wurden hier Mineralquellen entdeckt.
  • Der Turm der ehemaligen Kirche von St. Moritz neigt sich noch mehr als der Schiefe Turm in Pisa.
  • Hier findet der „White Turf“ statt – ein einzigartiger, exklusiver und hochkarätiger Anlass mit spannenden Pferderennen auf dem zugefrorenen See.
  • Hier ist der Ausgangspunkt des berühmten Panoramazuges Glacier Express, und der Bernina Express fährt hier vorbei.

Meine Tipps:

  • Wenn man mit dem Zug von Chur nach Filisur fährt, setzt man sich am besten auf die rechte Seite des Zuges, um den besten Blick auf den Landwasserviadukt zu haben. Von St. Moritz aus sitzt man auf der linken Seite.
  • Ich empfehle, zuerst zum nördlichen Aussichtspunkt hinaufzugehen – dann hat man das Schlimmste hinter sich 🙂 .
  • Nach der Besichtigung von St. Moritz fuhr ich zurück nach Chur, wo ich in einem ehemaligen Gefängnis – heute ein Hostel – übernachtete.
  • Für diese Reise nutzte ich wieder die Tageskarte und nahm die Nahverkehrszüge, die stündlich auf der Strecke Chur – St. Moritz verkehren, so dass man ziemlich flexibel reisen und die Gegend erkunden kann.

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Kategorien: Reisen, Wandern
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Autorin

Hana Hurábová

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