Ein Wochenende in Liechtenstein: die perfekte Balance zwischen Stadt- und Landausflug

Das Fürstentum Liechtenstein, eingezwängt zwischen Österreich und der Schweiz, ist mit einer Fläche von nur 160 Quadratkilometern das viertkleinste Land in Europa und das sechstkleinste in der Welt. Überraschenderweise ist Liechtenstein auch eines der am wenigsten bereisten Länder der Welt, man findet es nicht wirklich an der Spitze der Reise-Charts. Einerseits ist das gut so, denn hier kann man Kraft tanken und das Land abseits des Massentourismus geniessen. Andererseits ist es schade, denn Liechtenstein hat seinen Besuchern durchaus einiges zu bieten.

Das Fürstentum Liechtenstein ist gerade kompakt genug für ein langes Wochenende und gros genug für eine breite Palette von Aktivitäten: von Kultur, Geschichte, einer vielfältigen kulinarischen Szene (einschliesslich eigener Weinberge und Brauerei) bis hin zu familienfreundlichen Outdoor-Aktivitäten – von Biken, über Wandern bis zu Skifahren. Mit diesem Guide könnt ihr die Vielfalt Liechtensteins an nur einem Wochenende entdecken.

HINWEIS: Dieser Beitrag wurde in Zusammenarbeit mit Liechtenstein Marketing verfasst. Alle Meinungen und Erkenntnisse sind meine eigenen.

Praktische Informationen, die man vor einer Reise nach Liechtenstein wissen sollte

Anreise nach Liechtenstein

Liechtenstein hat keinen eigenen Flughafen, der nächstgelegene Flughafen ist Zürich in der Schweiz. Von dort aus kann man mit dem Zug nach Sargans oder Buchs fahren, die durch LIEmobil-Busse mit Vaduz verbunden sind. Von Österreich aus ist die nächstgelegene Zugverbindung Feldkirch. Mit dem Erlebnispass (mehr dazu weiter unten) kann man alle Buslinien von LIEmobil kostenlos nutzen. Wenn man mit dem Auto anreist (übrigens, es gibt auch keine Autobahn durch Liechtenstein), kann man in mehreren Parkhäusern im Zentrum von Vaduz parken (an Sonn- und Feiertagen ist das Parkieren kostenlos).

Wie bezahle ich in Liechtenstein?

Die Währung in Liechtenstein ist der Schweizer Franken. Wie überall auf der Welt ist die Zahlung mit Karte überall üblich. Man kann aber auch in Euro bezahlen. Und in der örtlichen Konditorei Dolce Vita kann man sogar mit Bitcoin bezahlen!

Zu Besuch in Liechtenstein: Wo man hingeht, was man sieht und wie man ein Wochenende verbringen kann.

Tag 1: Vaduz – ein Geheimtipp für Kunst- und Kulturliebhaber

Der kleine Hauptort Liechtensteins bietet viele Highlights. Nicht nur, dass er keinen Stadtstatus hat (er hat nur 5.300 Einwohner) und nicht die grösste Stadt Liechtensteins ist. Das macht Schaan mit seinen 5.800 Einwohnern etwas grösser. Vaduz liegt am rechten Rheinufer, das auch die Grenze zur Schweiz bildet. Das Schloss, der Sitz des Fürsten, erhebt sich auf einem Felsen über der Stadt. Es ist jedoch nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Das Hauptzentrum von Vaduz ist das autofreie Städtle, in dem die meisten Sehenswürdigkeiten zu finden sind. Mein persönlicher Tipp: In Vaduz gibt es so viele Museen pro Quadratmeter wie nirgendwo sonst. Beurteilt selbst:

Liechtensteinisches Landesmuseum

Im Liechtensteinischen Landesmuseum erfährt man alles über die Geschichte Liechtensteins von der Steinzeit bis zur heutigen Industrie. Heute ist Liechtenstein neben der Schweiz eines der am besten entwickelten und reichsten Länder der Welt. Einst ein armes Land, hat Liechtenstein dank Handel, Industrie, niedrigen Unternehmenssteuern und vor allem Innovation einen der höchsten Lebensstandards in Europa. Wusstet ihr, dass es in Liechtenstein mehr Arbeitsplätze als Einwohner gibt, weshalb viele Menschen hierher pendeln, um zu arbeiten? Und dass Marken wie Swarovski, Hilti und Hoval von hier kommen?

Für Kinder ist die Tierabteilung des Museums interessant, während Eltern nach dem Museumsbesuch einen guten Kaffee im Museumscafé geniessen können, wo man sich wie ein Fürst fühlen kann. TIPP: Mit dem Erlebnispass ist der Eintritt ins Landesmuseum frei.

Postmuseum

Im Postmuseum kann man schöne Briefmarken und andere Sammlerstücke sehen, die zeigen, wie sich die Post im Laufe der Jahrhunderte entwickelt hat. Seit 1912 gibt Liechtenstein seine eigenen Briefmarken heraus, und jedes Jahr wird eine neue Serie herausgegeben. Aufgrund ihrer künstlerischen Gestaltung werden sie in der Philatelie sehr geschätzt. Mit dem Erlebnispass ist der Eintritt frei und man bekommt auch ein kleines Geschenk. Wenn ihr die Schatzkammer besuchen wollt, erhaltet ihr ein goldenes Jeton und Anweisungen, was ihr als Nächstes tun müsst.

Die Liechtensteinische SchatzKammer

Der Eingang zur Schatzkammer des Fürstentums Liechtenstein befindet sich auf der gegenüberliegenden Seite des Postmuseums. Wie ich bereits erwähnt habe, kann die Schatzkammer mit einem goldenen Jeton betreten werden. Nachdem man diesen in den Automaten an der Tür geworfen hat, öffnet sich diese, lässt einen in eine winzige Kammer und schliesst sich wieder. So bleibt man einige Sekunden lang in dem Zwischenraum „gefangen“, bevor sich die Tür zur Schatzkammer automatisch öffnet. Da man hier keine Fotos machen darf, kann ich euch die Schätze nicht zeigen. Es handelt sich zweifellos um die wunderschön verzierte Fürstenkrone und das weltberühmte Fabergé-Ei mit Apfelblüten. Allerdings gibt es hier eine ganze Sammlung von Fabergé-Eiern.

Ausserdem sind die von den Astronauten an Bord von Apollo 11 und Apollo 17 gesammelten Mondgesteine zu sehen. Und die liechtensteinische Landesflagge, die die Astronauten mit auf den Mond nahmen. Wieso? Bei der Apollo 11 Mission von 1969 konnte die NASA auf die Unterstützung eines Liechtensteiner Unternehmens zählen. Die Firma aus Balzers untersuchte Veränderungen von Materialien beim Verlassen der Erdatmosphäre und stellte eine Schutzbeschichtungen für die Rakete her. Zum Dank schenkte die NASA dem Land eine Landesflagge, die auf dem Mond war. Ohne Liechtenstein hätte es also keine Mondlandung geben können.

Kunstmuseum

In dem modernen, würfelförmigen Gebäude aus dem Jahr 2000 sind Sammlungen moderner und zeitgenössischer Kunst zu sehen.

Seit 2015 ist das Kunstmuseum um das Ausstellungsgebäude der Hilti Art Foundation erweitert. Die bedeutende liechtensteinische Privatsammlung enthält herausragende Werke der klassischen Moderne und der Gegenwartskunst.

Kunstwerke im öffentlichen Raum

Wenn man durch die Städtle spaziert, kann man nicht umhin, die 28 Statuen und Skulpturen weltberühmter Bildhauer zu entdecken. Sie befinden sich vor fast jedem wichtigen Gebäude.

Sonstige interessante Gebäude

Kathedrale von St. Florin

Die Kathedrale im neugotischen Stil ist dem Heiligen Florin, dem Schutzpatron des Vinschgaus, geweiht. Gleich neben der Kathedrale befindet sich die „Fürstliche Gruft“, die Grabstätte der Fürstlichen Familie. Unter anderem sind hier der Vater des derzeit regierenden Fürsten, Franz Joseph II., und seine Frau Fürstin Gina begraben.

Regierungsgebäude des Fürstentums Liechtenstein

Das Regierungsgebäude ist das Verwaltungszentrum Liechtensteins und war vor der Eröffnung des neuen Gebäudes im Jahr 2008 der Sitz des Parlaments. Heute beherbergt es das Staatsarchiv.

Landtag des Fürstentums Liechtenstein

Dieses moderne Gebäude ist seit Februar 2008 der neue Sitz des Landtags.

Schloss Vaduz

Wie ich bereits erwähnt habe, ist das Schloss (eine wieder aufgebaute mittelalterliche Burg), das auf dem Felsen über der Stadt thront, der Sitz der Fürstenfamilie. Interessanterweise zog die Familie erst 1938 aufgrund der Besetzung der Tschechoslowakei durch die Nazis dauerhaft nach Liechtenstein um. Bis dahin verbrachten die Fürsten von Liechtenstein die meiste Zeit nicht in Vaduz, sondern in Wien oder auf ihren mährischen Gütern. Man kann das Schloss zu Fuss oder mit dem Auto erreichen (in der Nähe gibt es einen Parkplatz).

Tag 2: Malbun – ein Paradies für Familien

Wenn eure Pläne für ein Wochenende in Liechtenstein Outdoor-Aktivitäten beinhalten (was ich sehr empfehlen würde), könnt ihr euch in die Berge begeben. Das Bergdorf Malbun liegt auf einer Höhe von 1.600 Metern und ist mit seiner wunderschönen Alpenlandschaft ein idealer Ort für Familien und Naturliebhaber. Die Buslinie 21 fährt direkt nach Malbun. 30 Minuten dauert die Fahrt von Vaduz, Post nach Malbun, Zentrum.

Liechtenstein ist ein Wanderparadies. Eine der beliebtesten Routen ist der Fürstin-Gina-Weg, der etwa fünf Stunden dauert und schöne Ausblicke auf die Alpenlandschaft bietet. Mit jüngeren Kindern ist der weniger als fünf Kilometer lange Forscherweg (Details in diesem Beitrag) gut zu bewältigen. Nach oder vor der Wanderung können sich die Kinder auf dem grossen Spielplatz mit Schaukeln und Seilelementen direkt im Zentrum von Malbun vergnügen. Apropos Schaukeln: Von der Luftseilbahnstation Sareis aus führt ein fünf Kilometer langer „Schaukelweg„.

Wo man in Malbun übernachtet

Das JUFA Hotel Malbun***s liegt direkt am Dorfeingang, verfügt über 58 Zimmer und ist ideal für Familien mit Kindern. Im Winter hat es den grossen Vorteil, dass es direkt am Fusse der Pisten liegt. Ausserdem gibt es sowohl drinnen als auch draussen einen Spielplatz. Ausserdem gibt es einen Wellnessbereich mit einer Sauna (Kinder haben nachmittags Zugang, Erwachsene abends).

Zu den traditionellen Gerichten Liechtensteins gehören Ribel und Liechtensteiner Käsknöpfle, doch im JUFA Hotel Malbun***s gibt es noch weitere kulinarische Köstlichkeiten zu probieren. Kinderstühle und barrierefreier Zugang sind hier Standard.

“All inkusive” mit Erlebnispass

Mit dem Erlebnispass kann man in Liechtenstein 30 Attraktionen und Angebote im Wert von über 300 Franken geniessen. Ein eintägiger Erlebnispass kostet 25 Franken für Erwachsene und 17 Franken für Kinder (6-15 Jahre). Ein zweitägiger Erlebnispass kostet 29 Franken für Erwachsene und 19 Franken für Kinder (6-15 Jahre). Kinder unter 6 Jahren haben freien Eintritt und fahren gratis. Wenn man bedenkt, dass der Erlebnispass nicht nur den Eintritt in die Museen, sondern auch Fahrten mit den Bussen, dem Citytrain und der bereits erwähnten Seilbahn nach Sareis beinhaltet, ist dies ein echtes Preisschnäppchen. Der Erlebnispass kann online bestellt oder Tourismusbüro Liechtenstein Center (Städtle 39, 9490 Vaduz) gekauft werden.

Ich hoffe, mein Guide für Liechtenstein hat euch gefallen. Wenn ihr ihn befolgt, werdet ihr euren Aufenthalt in Liechtenstein sicher genauso geniessen wie wir! Wenn euch der Beitrag gefallen hat, würde ich mich freuen, wenn ihr ihn teilt! Ich danke euch! Und vergesst nicht, mir auf Instagram, Facebook und Pinterest zu folgen. Ihr könnt euch auch über LinkedIn mit mir verbinden.

Unsere Bloggerfreunde von Die Angelones haben das Fürstentum Liechtenstein ebenfalls besucht:

Kategorien: Natur, Städte
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Wandern mit Kindern: Forscherweg Malbun, Liechtenstein

Autorin

Hana Hurábová

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